Forchheimerin legt in Berberdorf Hand an

10.10.2015, 17:00 Uhr
Forchheimerin legt in Berberdorf Hand an

© privat

Vor einem Jahr ist Johanna Amtmann nach Dresden gezogen. Die Tochter eines Forchheimer Architekten und einer Immobilienmaklerin hatte sich nach dem Abitur am Ehrenbürg-Gymnasium für ein Architektur-Studium entschieden. Nach zwei Semestern stand ein erster Praxisteil auf dem Stundenplan: Die Uni forderte ein sechswöchiges Baustellenpraktikum.

Ein „Orden“ für den Bau

Nachdem die 20-jährige Studentin drei Wochen bei  Betrieben in ihrer Heimatstadt ausgeholfen hatte, entschied sie sich, in der zweiten Hälfte des Praxisblocks bei einem gemeinnützigen Projekt mitzuhelfen. Im Süden Marokkos, im Berberdorf Oulad Terna, baut die Organisation „Internationalen Bauorden“ mit Spendengeldern und der Arbeitskraft junger Leute ein Kultur- und Bildungszentrum auf. Hier sollen einmal Frauen und Mädchen die Chance haben, eine Schule zu besuchen. Amtmann machte mit.

„Als wir angekommen sind, war gerade einmal die erste Etage des Hauses fertig gestellt“, berichtet Johanna Amtmann. Die Aufgabe von ihr und ihren sechs Mitstreitern war es, in den drei Wochen den Innenausbau voranzubringen. Also haben die Studenten aus Deutschland und Belgien Wände verputzt, Böden verlegt, gefliest und gemalert.

Für die Architektur-Studentin war die körperliche Arbeit eine neue Erfahrung. „Aber es hat Spaß gemacht“, sagt sie. Und sie habe viel Wissenswertes für ihr Studium mitnehmen können. „Zum Beispiel, wie man Zement mischt, so ganz ohne einen Mischer.“ Denn den und auch andere Maschinen habe es in dem abgelegenen Dorf nicht gegeben.

320 Euro hat die Teilnahme an dem Projekt gekostet. Dafür gab es ein Zimmer und Verpflegung und ein paar Tage, die die Studenten zum Reisen nutzen konnten. „Mit dem Geld kauft der Bauorden aber auch die Materialien für den Hausbau“, erklärt Johanna Amtmann, die auch von der Offenheit der Einheimischen begeistert war.

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