Fränkischer Theatersommer zieht nach Forchheim

31.5.2016, 17:23 Uhr
Fränkischer Theatersommer zieht nach Forchheim

© Güldner

Seine Anfänge hat der Fränkische Theatersommer in Hollfeld genommen. Dort unterhält der Verein ein Büro, der Fuhrpark und die Probebühnen sind auf mehrere Orte in und um Hollfeld verteilt (St. Gangolf in Hollfeld, Wiesentfels, Greifenstein, Plankenfels, Oberaufseß). „Die unterschiedlichen Standorte haben uns viel Kraft gekostet“, erklärt Intendant und Gründer Jan Burdinski. Zirka 200 Veranstaltungen in ganz Oberfranken bestreitet die Wanderbühne jährlich und hat sich inzwischen als Landesbühne etabliert.

Der Umzug nach Forchheim soll der nächste Entwicklungsschritt sein: „Wir brauchen eine neue Herausforderung und wollen uns weiter stabilisieren“, fasst Jan Burdinski zusammen. Forchheim soll nicht nur das neue logistische Zentrum werden, sondern könnte auch Hauptspielort in den Wintermonaten werden. „Erlangen und Bamberg sind, was Theater betrifft, gut aufgestellt, Forchheim können wir bereichern“, sagt der Intendant.

Neue Heimat

Eingefädelt haben den Coup Burdinski und Forchheims Kulturbeauftragte Katja Browarzik. Im Bauausschuss des Stadtrats wurden nun die ersten Weichen gestellt. Auf einem leeren städtischen Gewerbegrundstück an der Lände (westlich der A73) will der Theatersommer seine neue Heimat bauen. Theaterscheune nennt sich das Projekt, für das die Stadträte grünes Licht gaben. In die zwei quadratischen Flachdach-Gebäude wird die komplette Produktion umsiedeln — Auftritte werden dort nicht stattfinden. Der Fuhrpark, die Werkstätten, Lagerräume für die Requisiten, eine Probebühne und Schlafplätze für die Schauspieler sollen unterkommen.

In der neuen Heimat will der Verein auch sein Können zeigen. Während man im Sommer in ganz Oberfranken umherzieht (70 Spielorte), „wäre es möglich, sich im Winter auf Forchheim zu konzentrieren.“

Fränkischer Theatersommer zieht nach Forchheim

© Roland Huber

Mit dem Umzug nach Forchheim schlägt die Landesbühne ein neues Kapitel auf, will aber dabei die Vorgeschichte auf keinen Fall vergessen, betont Burdinski. In Hollfeld soll weiter ein Büro für Akquise und Buchhaltung erhalten bleiben. „Da liegen unsere Wurzeln und das werden wir in Erinnerung behalten.“ Ein kleiner Ort wie Hollfeld sei aber gar nicht in der Lage, den nötigen Rückhalt für eine Institution zu bieten, die in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen ist. Das Ensemble besteht inzwischen aus 20 Personen, die nicht nur Schauspiel, Kabarett, Musik, Gesang und Figurentheater abdecken, sondern auch theaterpädagogisch aktiv sind.

Läuft alles nach Plan mit Anträgen und Genehmigungen — der Verein ist auf Fördermittel angewiesen — kann mit dem Bau im Sommer 2017 begonnen werden und idealerweise zum 25. Jubiläum 2018 der Einzug stattfinden.

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