Frei.Wild in Bamberg: Gefälschte Briefe sorgen für Aufruhr

28.11.2013, 11:29 Uhr
Frei.Wild sorgen in Bamberg für viel Diskussionsstoff.

© dpa Frei.Wild sorgen in Bamberg für viel Diskussionsstoff.

Für Fans sind die Musiker von Frei.Wild patriotische Deutsch-Rocker, ihre Gegner nennen sie nationalistisch. Und obwohl sich die Band immer wieder gegen Rechts-Gerüchte wehrt, entbrandet dort, wo Konzerte angesetzt werden, immer wieder eine Diskussion. So auch in Bamberg. Hier werden Frei.Wild im Dezember auf dem Rock-X-Mas-Festival in der Brose-Arena spielen.

Frei.Wild in Bamberg: Gefälschte Briefe sorgen für Aufruhr

© Markus Raupach

In einem offenen Brief hatten sich Ulrike Gote, Vizepräsidentin des Bayerischen Landtags, und andere Grünen-Politiker gegen das Konzert ausgesprochen. Der Bamberger Oberbürgermeister Andreas Starke antwortete in einer - ebenfalls öffentlichen - Stellungnahme: Frei.Wild sei "in Bamberg, wie in zahlreichen anderen Städten auch, nicht willkommen". Dennoch könne man den Auftritt der Band nicht verhindern: "Tatsache ist, dass weder die Gruppe selbst, noch eines ihrer Lieder auf einem Index zu finden sind. Juristisch kann daher der Auftritt der Band nicht unterbunden werden." Und auch der Geschäftsführer der Congress + Event GmbH, die die Brose-Arena betreibt, meldete sich zu Wort. Er befürchtet, dass im Falle einer Kündigung des Vermietungsvertrages hohe Schadensersatzforderungen drohen. Bei Vertragsabschluss für das Festival hätten die Namen der auftretenden Bands noch nicht festgestanden.

Nun hat sich ein weiteres, kurioses Kapitel in der Diskussion aufgetan: Am Mittwochmorgen fanden einige Bamberger gefälschte Schreiben des Oberbürgermeisters in ihren Briefkästen. In neutralen Umschlägen und mit Starkes digitaler Unterschrift versehen, wird der Auftritt von Frei.Wild darin wärmstens empfohlen.

Im Rathaus erfuhr man recht schnell von der Briefaktion. Dort hatten sich irritierte Bürger gemeldet. "Gottseidank", erklärte Ulrike Siebenhaar, die Leiterin der Pressestelle, "hat niemand dem Schreiben Glauben geschenkt". Dennoch entschied man sich, Anzeige gegen Unbekannt zu erstatten. Die Staatsanwaltschaft prüft derweil, um welche Straftat es sich handelt: Üble Nachrede und Urkundenfälschung stehen im Raum.

 

 

 

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