Freibäder kommen dank Hitzewelle mit "blauem Auge" davon
26.8.2016, 21:00 Uhr„Erfahrungsgemäß reißt der Besucherstrom ab, wenn die Ferien vorbei sind“, sagt Sven Rißmann, Bademeister im Freibad Egloffstein. „Wir werden deshalb unsere Öffnungszeiten angesichts der Hitzewelle nicht verlängern.“ 2015 sei dies noch geschehen. „Da hatten wir im Gegensatz zu heuer ja einen Rekordsommer.“ 2016 aber wird das Bad ganz regulär bis Mitte September geöffnet sein. „Was die Besucherzahlen angeht, ist es natürlich kein Vergleich zum Vorjahr“, sagt Rißmann. Allerdings sorgen die Temperaturen der vergangenen und kommenden Tage dafür, dass man wohl „mit einem blauen Auge“ davonkomme. „Wenn alles gut läuft, erreichen wir noch die Umsatzvorgaben.“
In Forchheim sieht es ähnlich aus: „Diese Woche boomt“, freut sich Peter Lutz von der Marketing-Abteilung des Königsbades. Freilich aber bleibe man 2016 zahlenmäßig etwas unter den Erwartungen – habe jedoch den Vorteil, dass es im Zweifels- beziehungsweise Regenfall immer noch das Hallenbad gebe. Falls sich die Sonne in den nächsten Wochen zu einer extralangen Abschiedstournee aufraffen sollte, ist eine Verlängerung der Freibad-Saison im Königsbad trotzdem ausgeschlossen: Denn ab Montag, 12. September, stehen Revisionsarbeiten an.
„Einige Lichtblicke“
Einen offiziellen Sommerschluss-Termin gibt es im EbserMare nicht. „Das machen wir individuell abhängig von der Witterung“, sagt Jürgen Fiedler von den Stadtwerken Ebermannstadt. „Sollte es wider Erwarten den ganzen September hindurch schön bleiben, kann ich mir durchaus vorstellen, dass das Bad geöffnet bleibt.“ Fiedler würde es sich wünschen, denn den diesjährigen Besucher-Andrang im EbserMare beschreibt er als „sehr verhalten“. „Wir werden deutlich unter den Zahlen des Vorjahres bleiben.“
Das gilt auch für Neunkirchen. Laut Bürgermeister Heinz Richter sind bislang rund 5000 Menschen ins dortige Freibad gekommen – 2015 waren es doppelt so viele. „Und am 5. September rollen die Bagger zur Sanierung an“, sagt Richter. Folglich ist das Freibad mit seinem nicht-beheizten und sehr tiefen Schwimmer-Becken ab Sonntag, 4. September, geschlossen.
Flexibler gestalten sich da die Öffnungszeiten für Hermine Haas vom Förderverein Höhenschwimmbad Gößweinstein: „Als Naturbad richten wir uns seit jeher ganz nach dem Wetter.“ Doch das sei in diesem Jahr vielen einfach zu kalt gewesen. „Wenn wir einen Bademeister oder sonstige Personalkosten hätten, wäre es heuer finanziell kaum machbar gewesen“, sagt Haas. Witterungsabhängig ist auch in Streitberg die Entscheidung über das Ende der Saison. Günther Arnold vom Familienschwimmbad zieht ein nüchternes Fazit: „In den letzten paar Tagen war das Bad voll. Aber insgesamt war 2016 vom Wetter und von der Anzahl der Gäste her einfach schlecht.“
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