Freude am Singen und an den Chorreisen

3.9.2015, 18:17 Uhr
Freude am Singen und an den Chorreisen

© Foto: Rolf Riedel

Herr Pickelmann was muss man können, um in einen Chor aufgenommen zu werden?

Heinz Pickelmann: Eigentlich gar nichts. Es genügt einfach die Freude am Singen, alles weitere findet sich. Wir sind alle keine ausgebildeten Sänger.

 

Warum tun sich denn dann die Chöre so schwer, geeigneten Nachwuchs zu finden?

Heinz Pickelmann: Diese Frage stellen wir uns schon seit vielen Jahren. Wir haben als Verein alles zu bieten. Ein schönes Vereinsheim, Partner-Chöre, Gemeinschaft, gemeinsame Chorreisen, das gemeinsame Erlebnis überhaupt.

 

Der MGV „Frankonia“ hatte Anfang der 90er Jahre noch 46 aktive Sänger. 2002 waren es 38 aktive Sänger. Wie ist das zu erklären?

Heinz Pickelmann: Einige unserer Sänger sind frühzeitig verstorben. Manche sind weggezogen, andere haben aus privaten Gründen das Singen aufgegeben, neue Sänger konnten nicht gewonnen werden, obwohl wir es mit „offenen“ Singabenden mehrfach versucht haben. Jetzt waren wir noch 18 aktive Sänger.

Warum kann man mit diesen verbliebenen 18 Sängern keinen Chor aufrecht halten?

Heinz Pickelmann: Grundsätzlich wäre das möglich. In der Praxis hat sich aber gezeigt, dass die vier Stimmlagen nicht mehr in der erforderlichen Zahl besetzt waren.

 

War das Angebot im Verein nicht mehr attraktiv genug, um neue Mitsänger zu gewinnen?

Heinz Pickelmann: 1996 hatten wir in Gräfenberg erstmals ein internationales Chortreffen. Eine Sängerreise zu unserem Partnerchor führte uns schon 1987 nach Ungarn, die erste Flugreise als Chor unternahmen wir 1998 nach Finnland, 2003 waren wir in West-Kanada, 2005 in Norwegen. Dazu kamen die regelmäßigen Besuche und Gegenbesuche mit unseren Partnerchören aus Pringy und Tiszaföldvar. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir noch genügend Sänger, um alle Stimmen ausreichend besetzen zu können. Im Chor kommt es auf die Ausgewogenheit der Stimmen an, ab dem Jahr 2014 war dies nicht mehr gegeben.

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