Frisch ans Werk: Megafon setzt auf Nachwuchs-Musiker

15.12.2017, 12:00 Uhr
Frisch ans Werk: Megafon setzt auf Nachwuchs-Musiker

© Foto: Güldner

Ganz kurz war sogar von Auflösung die Rede. Partytime abgesetzt, AltstadtFETZT ausgefallen, Stadtpark mit Musik weg. Zu wenige aktive Mitglieder, nicht genug musikalischer Nachwuchs . . . Dabei feiert die Musikerinitiative Megafon gerade ihren 25. Geburtstag und hat zwei erfolgreiche Reihen: Mit der Sunday Afternoon Jam, die im Roten Ochsen in Burk zuletzt aus allen Nähten platzte und dem immer beliebteren Poetry Slam im Jungen Theater sind dem Verein mit seinen knapp 150 Mitgliedern in den letzten Jahren zwei Publikumsmagneten gewachsen.

Die Finanzen haben sich gut entwickelt, wie die beiden ausscheidenden Vorsitzenden Nadine Neu und Manuel Heidrich bei der Mitgliederversammlung im Jugendhaus Forchheim berichteten. In den nächsten Monaten will die neue Vorstandschaft mit Tino Reichardt (39), Gerhard Weiß (60), Nina Weiß (24) und Tobias Seitz (40) zurück zu den Wurzeln. "Wir haben als Hilfsorganisation für Musiker angefangen", so Mitgründer Gerhard Weiß.

Der Sänger und Gitarrist will den Plattform-Charakter wiederbeleben, der in jüngster Vergangenheit Solisten und Bands wie "Lauschrausch", Dennis Kobylinski oder "Wasted" den Karrierestart erleichtert hat. Schließlich gebe es bei Megafon ein breites Spektrum von Rock bis Rap und jede Menge Sachverstand, den man nutzen könne, so Tino Reichardt, der selbst schon lange nicht mehr zum E-Bass gegriffen hat. Das Quartett will in den nächsten beiden Jahren aber auch die Medienpräsenz Megafons ausbauen und dazu vor allem im Social Media-Bereich neue Akzente setzen. Dafür ist Nina Weiß aus Effeltrich an Bord, die ihren Vater Gerhard auch gleich mitgebracht hat. Der war Anfang der 2000er Jahre schon einmal im Megafon-Vorstand. Die Gitarristin und Sängerin soll "den Kontakt zu den jungen Leuten" herstellen, die "bisher einsam zu Hause mit der Klampfe sitzen und ihre Youtube-Videos hochladen", anstatt sich live vor Publikum zu präsentieren.

Da sie während des Studiums der Theater- und Medienwissenschaften in Erlangen bereits für das Uni-Radio "funklust" gearbeitet hat, will sie nicht nur Schüler, sondern auch Studenten ansprechen. Tobias Seitz, der gleichermaßen E-Bass und E-Gitarre kann, plauderte auch erste, noch vage Projektideen wie einen "Newcomer Contest" aus, dessen Details indes noch nicht spruchreif sind.

Mit Ulrich "Ulli" Raab hat Megafon nun auch einen "Schulbeauftragten", der sich darum kümmern soll, dass der musikalische Nachwuchs an den weiterführenden Schulen im Landkreis von Megafon erfährt. "Wir bieten Möglichkeiten, sich auszuprobieren, sei es am Instrument auf der Bühne oder an der Technik hinter den Kulissen." Zumal die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium bei den Jugendlichen wieder mehr kreativen Spielraum ermögliche.

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