Fromme Lichtspiele erleuchten Moggast

29.11.2017, 18:00 Uhr
Die Lichterprozession sorgte in den nächtlichen Gassen für besinnliche, religiöse Stimmung.

© Franz Galster Die Lichterprozession sorgte in den nächtlichen Gassen für besinnliche, religiöse Stimmung.

Während die Anbetung in Orten wie Pottenstein mehr und mehr zur touristischen Attraktion wird, achten die Obertrubacher auf Bewahrung des religiösen Charakters. In beiden Fällen spielt die Lichterprozession eine prägende Rolle.

Fast übersehen werden aber die vielen Pfarreien, die ihre Anbetung weniger spektakulär begehen. So wie die Pfarrei St. Stephanus Moggast auf der Jurahochfläche in der Fränkischen Schweiz. Wegen Priestermangels wird die Pfarrei mittlerweile von Pfarrer Florian Stark von Pretzfeld aus betreut. Unbemerkt von der Öffentlichkeit fanden sich Tage vor der Ewigen Anbetung 22 Ministranten aus den Ortschaften Morschreuth, Burggaillenreuth und Windischgaillenreuth im Nebengebäude des Anwesens von Kirchenpfleger Friedrich Wölfel, ein.

Über das Jahr hatte man Kerzenreste zum Einschmelzen gesammelt. Dann schnitzten die Minis noch die dazu benötigten Hobelspäne, um in Dosen den Lichterschmuck für die Prozession vorzubereiten.
Pfarrgemeinderatsvorsitzender und Mesner Ulrich Angermeier und zahlreiche Mitarbeiter seines Gremiums unterstützten sie dabei. Zum Abschluss der Ewigen Anbetung feierte Pfarrer Florian Stark in Konzelebration mit Pater Vijaya Raja Boddu den Schlussgottesdienst.

Pastoralreferent Andreas Löwenfelder stellte die Erstkommunionkinder für 2018 vor. Rechtzeitig zum Zug durchs Dorf und um die Kirche wurden die Lichter draußen entzündet. Sie bildeten auf der wehrhaften Umfassungsmauer einen reizvollen Lichterkranz um das Gotteshaus und bezogen den Dorfweiher mit ein, auf dem ein Kreuz mit Lichtern schwamm. Die Anwohner hatten ihre Häuser für die Prozession nach alter Tradition mit Kerzen und Lichtern dekoriert. Alle Ortsvereine mit Fahnen und die Teilnehmer zogen auf der Hauptstraße bis zum Dorfende und gelangten durch das alte Stephanstor wieder zum Gotteshaus zurück. Die Bläser der Kirchenmusik von Moggast begleiteten durch die nächtlichen Gassen.

In diesen Tagen mit einer detaillierten Terminplanung für jedermann ist eine kirchliche Veranstaltung wie die Anbetung nicht mehr leicht. So sind die Gläubigen aktiv gefordert und die Moggaster nehmen diese Herausforderung motiviert an. „Es gibt immer wieder Leute, die sich beteiligen und es kommt etwas Gutes dabei heraus“, stellte eine Teilnehmerin zufrieden fest. So wie die Feuerwehr, die für Absperrung und Sicherheit sorgte und die Ehrenamtlichen, denen der Pfarrer dankte. Moggast, ein schönes Beispiel für kleinere Pfarreien in der Erzdiözese Bamberg.

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