Fußball-Ehrenamtspreis geht nach Kirchehrenbach

9.11.2015, 09:33 Uhr
Fußball-Ehrenamtspreis geht nach Kirchehrenbach

© BFV

Egal ob Jugendarbeit, soziales Engagement, klassische Führungs- und Organisationsaufgaben oder Öffentlichkeitsarbeit: Am Walberla laufen die Fäden bei der 51-Jährigen zusammen. Damit folgt die Kreissiegerin Erlangen-Pegnitzgrund, seit 2010 Vereinsvorsitzende und seit 2007 Ehrenamtsbeauftragte, Manfred Schmidt (ASV Weisendorf) nach. Der Preis beträgt 2500 Euro.

Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) hat in München Vereinsmitarbeiter aus ganz Bayern mit dem „BFV-Ehrenamtspreis 2015“ ausgezeichnet. Bei der Galaveranstaltung im GOP Varieté-Theater würdigten BFV-Präsident Rainer Koch, Ehrengast Stefan Reuter und Verbands-Ehrenamtsreferent Dieter Habermann die herausragenden Leistungen der 24 bayerischen Kreissieger, stellvertretend für das Engagement aller ehrenamtlichen Vereinsfunktionäre und Helfer in den rund 4600 Fußballvereinen Bayerns. „Ohne den Einsatz der vielen ehrenamtlichen Helfer geht es im Fußball nicht. Auch meine Laufbahn wäre niemals so erfolgreich verlaufen, wenn sich nicht meine Jugendtrainer beim TSV Dinkelsbühl 1860 unentgeltlich für mich eingesetzt hätten“, erklärte Welt- und Europameister Reuter.

Aus insgesamt 416 Vorschlägen hatte der BFV im Vorfeld entsprechend der 24 bayerischen Fußballkreise die jeweiligen Kreissieger und die drei Gewinner der Geldpreise ausgewählt. Alle 24 Kreissieger dürfen im Frühjahr 2016 an einem vom BFV und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) organisierten „Dankeschön-Wochenende“ teilnehmen. Der DFB nimmt 15 der 24 Kreissieger außerdem in seinen „Club 100“ auf und lädt die ehrenamtlichen Vereinsmitarbeiter zu einer besonderen Ehrung im Rahmen eines Länderspiels ein.

NN-Exklusivinterview mit Silvia Wagner:

Frau Wagner, welche Kriterien musste die Bewerbung erfüllen?
Silvia Wagner: Die Nominierung hat mich überrascht und fand in der Vorstandschaft ein bisschen im Geheimen hinter meinem Rücken statt. Normalerweise bin ich als Ehrenamtsbeauftragte im Verein für Ehrungsvorschläge zuständig. Unabhängig von der speziellen Funktion wurden Tätigkeiten in den letzten drei Jahren bewertet.


Der Veranstaltungsort in einem Münchener Varieté-Theater ist nobel. Das streichelt die Seele, oder?
Silvia Wagner: Ich mache meine Arbeit, weil sie mir Spaß macht. Über Zuspruch und Schulterklopfer freue ich mich trotzdem immer. In erster Linie ist diese Würdigung von höchster Ebene aber eine Bestätigung für den gesamten Verein, dass wir uns über ein normales Maß hinaus engagieren. Das betrifft das Angebot der Abteilungen genauso wie die Aufgaben rund um den Sportheimbetrieb. Donnerstags gibt es zum Beispiel für unsere Fußballer nach dem Training Essen, sonntags bekommt jede Mannschaft einen Obstteller in die Kabine. Obwohl ohne die Männer nichts läuft, bin ich stolz auf den großen Anteil weiblicher Helfer.


Wie schwer ist es, noch genügend freiwillige Kräfte zu finden?
Silvia Wagner: Die Zeiten haben sich geändert. Man findet niemanden mehr, der 20 Jahre am Stück eine Position ausführt. Auf Verbandsschulungen konnte ich immer wieder nützliche Hinweise mitnehmen, um dem Problem zu begegnen. Bei uns fehlt es nicht an Unterstützern. Die Leute müssen für projektbezogene, zeitlich begrenzte Aktivitäten, wie beispielsweise die Einteilung der Bar- oder Abspüldienste bei einer Veranstaltung angesprochen werden. Die Lasten verteilen heißt auch, nicht an sämtlichen jährlichen Traditionen festzuhalten, wenn die Nachfrage aus der Bevölkerung gering ist.

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