Gagen schaden Box-Sport

27.4.2015, 19:12 Uhr
Gagen schaden Box-Sport

© Berny Meyer

„In den vergangenen Jahrzehnten gab es einige ,Jahrhundertkämpfe’, zum Beispiel Muhammad Ali gegen George Foreman beim ,Rumble in the Jungle’ oder Mike Tyson gegen Lennox Lewis. Mit Mayweather und Pacquiao treten nun die beiden weltbesten Boxer gegeneinander an. Ob es tatsächlich ein ,Jahrhundertkampf‘ ist, sei dahingestellt. Doch ganz sicher hat er eine ganz besondere Qualität und wird einer der besten der letzten Jahre werden.

Sportlich gesehen habe ich keinen Favoriten, ich denke die Chancen stehen etwa 50:50. Beide haben viel Erfahrung und schon im Amateurbereich viele Kämpfe ausgetragen. Mayweather boxt eher taktisch, Pacquiao geht eher voran und will den Kampf machen. Beide sind mit 38 und 36 Jahren auch beinahe gleich alt. Natürlich nimmt mit dem Alter die Energie etwas ab. Die wird vor allem in den niedrigeren Gewichtsklassen gebraucht, wo es — anders als bei den Klitschkos — nicht auf den einen entscheidenden Schlag, sondern mehr auf Technik, Schnelligkeit und Beweglichkeit ankommt. Man sieht hier, in den unteren Gewichtsklassen, ja auch die bessere Technik und größere Serien, also längere Schlagkombinationen. Aber beide sind Profis, ich bin mir sicher, dass sie beide topfit sein werden.

Persönlich würde ich Pacquiao den Sieg wünschen. Mayweathers fast überhebliches Auftreten gefällt mir nicht so. So oder so sind die mittlerweile gezahlten Kampfbörsen Irrsinn — Mayweather soll 150, Pacquaio 100 Millionen Dollar erhalten. Boxen sollte immer noch ein Sport sein und beruht auf einem olympischen Gedanken. Hier geht es aber ums Geschäft. Ohne diese übertriebenen Gagen wäre beide vielleicht gar nicht angetreten. Das schadet dem Sport.“

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