Gartenschau in Forchheim: Warum nicht schon 2024?

17.7.2018, 12:00 Uhr
Gartenschau in Forchheim: Warum nicht schon 2024?

© Foto: Graser

15 Herren und drei Damen schritten am Morgen einen Weg ab, der das Kerngebiet einer Landesgartenschau 2026 bilden soll: Vom nördlichen Wasserschloss hinter der Stadtbücherei über die Bastion in den Stadtpark hinter dem Saltorturm, dann über die Fußgängerbrücke auf die Sportinsel. Dort gab es eine Rundfahrt mit der Tschu-Tschu-Bahn "Kunnerla", ehe die 18-köpfige Delegation von ihrem Bus zu den nächsten Bewerber-Städten weitergekarrt wurde: nach Schweinfurt und Waldsassen.

Die Delegation war trotz Regens gut drauf, es wurde viel gelacht, aber auch nachgefragt. Zum Beispiel: Warum bewirbt sich Forchheim eigentlich erst für 2026? Ginge es nicht auch früher, vielleicht schon 2024? Da hat der Plan der Landesgartenschau nämlich eine empfindliche Lücke, seitdem die Bürgerinnen und Bürger der Nachbarstadt Erlangen "Nein" gesagt haben zur Landesgartenschau.

Bauamtsleiter René Franz und Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) sagten zu dieser Frage: Ja, aber. Der Stadtrat habe sich nicht ohne Grund auf 2026 kapriziert, so Kirschstein. Denn zuvor sollen das Rathaus und das Kolpingshaus mit Millionenaufwand saniert und ertüchtigt werden. Nach gegenwärtigem Stand könnte es 2025 so weit sein. Anschließend ist dann die ebenfalls trotz hoher Zuschüsse millionenschwere Landesgartenschau an der Reihe der wichtigen Projekte. Aber, so Kirschstein, obwohl er ja nur "eine von 41 Stimmen" im Stadtrat habe, wolle er schon das "Signal" aussenden, dass er sich die Gartenschau in Forchheim "auch früher" vorstellen kann, vorbehaltlich der Zustimmung der Stadträte.

Der Fachbeirat war unter Vorsitz der Geschäftsführerin der Landesgartenschaugesellschaft, Dagmar Voss, angereist. Die Beiräte vertreten unter anderem die Bereiche Gärtner, Städtetag, Baumschulen, Umweltministerium, Gartenbau, Naturschutz, Floristen, Architekten, Gemeindetag. Sie wollten wissen: Wird durch eine Gartenschau Natur zerstört? Entstehen neue Grünanlagen? Ist eine Gartenschau sinnvoll für die Stadtentwicklung?

Landschaftsgärtnerin Christine Hack aus Erlangen, die den "Masterplan" als Rahmenwerk entworfen hatte, rührte für Forchheim die Werbetrommel: "Wir haben hier gepflegte Flächen", sagte sie auf der Bastion hoch über dem Krankenhausgarten, "aber sie liegen im Dornröschenschlaf, was die Nutzung betrifft." Sie habe sich mit vielen Forchheimern unterhalten, "aber die Parkanlage hier kennt kein Mensch, sie ist aus dem städtischen Kontext komplett ausgeklammert". Das, und nicht nur das, soll sich mit der Gartenschau ändern.

1 Kommentar