Gasthof "Stern" macht Mitte März in Gößweinstein auf

5.3.2017, 10:00 Uhr
Gasthof

© Foto: Thomas Weichert

Schon lange zu hat das Hotel Rose am Marktplatz, das als neues Gößweinsteiner Rathaus im Gespräch ist. Nach dem Faschingsumzug wurde auch noch das gegenüberliegende Café Sonne geschlossen, weil der Pächter aufgehört hat. Ebenfalls schon länger zu ist der ehemalige Gasthof Frankenland, der momentan nur als Gästehaus genutzt wird. Daneben steht abgebrannt das ehemalige griechische Restaurant, das zuletzt Flüchtlingsunterkunft war. Eineinhalb Jahre lang hatte auch das Restaurant des Hotel-Gasthofes Stern in der Ortsmitte geschlossen — einer der größten Gastronomiebetriebe.

Zurück zu alter Blüte?

Der 43-jährige gelernte Bäcker und Konditor Bernd Herzing hat das Hotel "Stern" von Inhaber Thomas Hoffmann gepachtet und ist guter Dinge, den "Stern" wieder zu alter Blüte zu führen. Herzing hat 20 Jahre Erfahrung als Kellner beim Gasthaus "Zur guten Einkehr" in Morschreuth und wagt es nun, das 34-Betten-Haus mit 17 Fremdenzimmern und 210 Sitzplätzen in Wirtsstube, Saal und Biergarten in Eigenregie zu übernehmen.

Den Tipp bekam Herzing von den Vorbesitzern Ingrid und Lutz Vogl, die das Gästehaus Jutta betreiben und zukünftig hinsichtlich der Übernachtungsgäste mit ihm zusammenarbeiten werden. Mit dem jetzigen "Stern"-Eigentümer Thomas Hoffmann wurde er schnell einig. "Wir waren uns sofort sympathisch", sagt Bernd Herzing.

Anbieten will Herzing typisch fränkische Küche von Schäuferla über Sauerbraten bis zu Forellen. Im Winter soll es thematisch abgestimmt Schnitzel-, Burger- oder italienische Abende und einmal im Monat Schlachtschüssel geben. Dazu selbstgebackene Kuchen und Torten, was sich bei einem gelernten Bäcker und Konditor von selbst versteht. "Ich trete auch an, um dem Wirtshaussterben in Gößweinstein entgegen zu wirken", betont Herzing. Das Haus wurde bereits von Hoffmann renoviert, die Vorbesitzer haben Themenzimmer hinterlassen, etwa Schokoladen-, Rotkäppchen-, Sterntaler-, Froschkönig- oder Balthasar-Neumann-Zimmer. "Das kommt bei den Gästen sehr gut an", meint Herzing, der schon Buchungen von Übernachtungsgästen und Anfragen von Busreisegesellschaften hat. Mit dem Gästehaus Jutta kann er locker einen Reisebus unterbringen.

Anfragen von Wallfahrern

Anfragen hat er aber auch schon von Wallfahrern, die den "Stern" noch von früher kennen. Gerade für die Wallfahrer war es zum Problem geworden, in Gößweinstein genügend Übernachtungsplätze zu finden. "Ich erwarte daher gute Resonanz und dass es jeden Tag voll ist", so Herzing.

Außer im Restaurant am Mittwoch, denn da ist Ruhetag. Erleichterung auch bei den Gastronomen in Gößweinstein, dass der "Stern" wieder aufmacht. "Ich finde es klasse, dass es mit dem "Stern" weitergeht, denn wir brauchen dringend solche Betriebe, vor allem in der Saison", sagt Wirtesprecher Peter Wölfel, der auch Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Tourismus und Wirtschaft ist.

"Wenn die Urlaubsgäste und Wallfahrer kommen, müssen genügend einheimische Gastronomen da sein, die vor allem regionale fränkische Küche und Übernachtungsplätze anbieten", sagt der Chef des Gasthofes "Zur Post". In den Stoßzeiten konnten die Betriebe in Gößweinstein nicht mehr alle Gäste aufnehmen. Vor allem dann, wenn die Wallfahrer an Pfingsten oder am Dreifaltigkeitssonntag in Scharen kommen. "Da sollten sich aber auch die Wallfahrtsführer grundsätzlich besser absprechen, damit an einem Tag nicht zehn oder mehr Wallfahrergruppen nach Gößweinstein kommen", sagt Peter Wölfel. Die Wallfahrten könne man auch über mehrere Wochenenden verteilen.

Wölfel sieht einen deutlichen Zuwachs der Gästezahlen gerade in Gößweinstein. Aufgrund der unsicheren Lage in manchen Ländern würden immer mehr Deutsche wieder Urlaub im Inland machen. "Daher steigen die Gästezahlen auch bei uns deutlich an", meint Wölfel und betont: "Deshalb brauchen wir jeden Wirt und jedes Gasthaus in Gößweinstein."

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