Getrübter Turnierspaß beim Hobbytennis

11.2.2017, 08:03 Uhr
Getrübter Turnierspaß beim Hobbytennis

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„Vor einigen Jahren hat der Verband die sogenannten Leistungsklassen (LK) eingeführt, um zwischen Profi- und Breitensport neue Anreize zu setzen. Die LKs (von 1 bis 23) dienen ähnlich wie das Handicap beim Golf zur Einschätzung der Spielstärke. Diese Einteilung spiegelt auch die Mannschaftsaufstellungen im Spielbetrieb. Dabei wirken sich die Ergebnisse einer Saison auf die LK-Einstufung aus.

Für Vereinsspieler aus der zweiten Reihe, die in ihren Teams nicht regelmäßig eingesetzt werden, ist dieses System ungünstig. Sie bekommen selten die Chance, gegen hochkarätigere Kontrahenten zu bestehen. Dadurch würden sie auf einen Schlag schneller in der Punkte-Rangliste aufsteigen. Als Ausgleich wurden zusätzliche (LK-)Turniere geschaffen, die sich von Preisgeldturnieren oder Verbands-Meisterschaften mit ihren Ausscheidungsrunden unterscheiden. Ein Spiral-Modus stellt sicher, dass die Teilnehmer im Feld auf gleiche oder bessere Gegner treffen.

Nur der Topfavorit hat einen kleinen Nachteil, wenn kein Herausforderer zumindest auf der selben LK-Stufe agiert. Die Tageswettbewerbe von meist bis maximal 32 Spielern (Minimum: 4) erfreuen sich großer Beliebtheit und werden vor allem im Sommer auch im Landkreis Forchheim in dutzender Zahl ausgetragen. Damit durch verabredete vereinsinterne Duelle kein Missbrauch betrieben werden kann, stellt der Verband strenge formelle Anforderungen. Die Winkelzüge diverser Fristen bis zur computergenerierten Erstellung des Spielplans werden in Schulungen vermittelt, die Mitarbeiter des Ausrichters vorweisen müssen. Für kleine Klubs mit wenigen Freiwilligen ist das eine Hürde.

Wer den Aufwand stemmen kann, hat bislang durch kleine Startgelder immerhin etwas für die Vereinskasse erwirtschaftet. Seit 1. Januar 2017 allerdings beansprucht der Verband einen Teil als Gebühren — um wiederum sein kommerziell vermarktetes Tennisportal zu subventionieren. Dagegen sind mehrere Petitionen im Umlauf. Ob die etwas bewirken, ist offen.“

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