Gößweinstein: FFW-Kommandant wütend auf Gemeinderat

18.3.2019, 08:00 Uhr
Ehrungen bei der Gößweinsteiner Wehr.

© F: Thomas Weichert Ehrungen bei der Gößweinsteiner Wehr.

Seitens der Gemeinderäte bestehe offenbar kein Interesse, was in der Feuerwehr läuft und wie viel Geld der Feuerwehrverein mit Anschaffungen aus der eigenen Vereinskasse Gößweinstein erspare. Oder wie viele ehrenamtliche Stunden geleistet werden. Ihm fehle die Wertschätzung, so Zweck. Schriftlich habe er ein neues Löschfahrzeug beantragt, weil das alte LF 8 mit Baujahr 1996 schon viele Reparaturen hinter sich hat und nun Reparaturen anstehen, die man nicht mehr selbst machen kann. Dies bestätigte auch Gerätewart Roland Wolf.

Alles selber repariert

Weil viele Reparaturen am Altfahrzeug selbst erledigt wurden, ersparte dies der Gemeinde über 15 000 Euro. Jetzt aber müssten Radnaben, Motor und Getriebe repariert werden, die Bremsen seien kaputt und und und. "Eigentlich müsste man aus Sicherheitsgründen das Fahrzeug unverzüglich aus dem Verkehr ziehen und stilllegen", so Roland Wolf.

Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG), der selbst Feuerwehrmann mit Leib und Seele ist, dankte für die klaren Worte von Zweck und Wolf und nahm den Antrag zur Fahrzeugneubeschaffung entgegen. Das die Kameradinnen und Kameraden sauer seien, weil nur zwei Gemeinderäte kamen, konnte Zimmermann gut verstehen: "Das hätte mich auch gescheit geärgert", so der Bürgermeister, der betonte, dass die Gößweinsteiner Wehr eine gute Truppe ist.

Hoher Ausbildungsstandard

"Wir bilden gut aus und haben auch einen hohen Freizeitwert", so Zimmermann. Die Truppe besteht aktuell laut Marcel Zweck aus 61 aktiven Wehrleuten zuzüglich zehn jugendlicher Anwärter und 18 "Bambinis" der Kinderfeuerwehr.

Zu 78 Einsätzen musste die Stützpunktfeuerwehr im letzten Jahr ausrücken. 70 Prozent aller Einsätze waren technische Hilfeleistungen und nur noch zehn Prozent Brandeinsätze. 732 Einsatzstunden leisteten dabei die Aktiven. Hinzu kommen noch rund 400 ehrenamtliche Übungsstunden bei den insgesamt 24 Ausbildungs- und Übungsterminen. Rund 1000 Stunden arbeiteten die Gerätewarte, um die Fahrzeuge und Geräte einsatzbereit zu halten. Alleine davon 210 Stunden für Arbeiten, die normalerweise die Gemeinde hätte in Auftrag geben müssen. Dies ersparte der Gemeinde weitere 10 000 Euro, so Wolf.

Neumitglieder aus der Jugend

Neu in die aktive Wehr aufgenommen wurden Jakob und Moritz Distler, Michelle Wolf und Florian Schrüfer, die alle aus der eigenen Jugend kommen sowie Alexander Reichelt. Die Wehr verfügt aktuell über 34 Atemschutzgeräteträger. Zu ihnen gehören seit der ersten Stunde Reinhard und Klaus Brendel.

Der frühere Gemeinderat Reinhard Brendel wurde von Vorsitzender Elisa Egelseer-Bogner für 60-jährige Vereinstreue geehrt. 50 Jahre im Dienst an der Sache ist der frühere Gößweinsteiner Tourismuschef Klaus Brendel. Umfangreich war auch der Bericht der Vereinschefin, immerhin kann sie 156 Mitglieder zu ihrer Truppe zählen.

Das neunte Bockbier- und Weinfest war ebenso ein Erfolg wie der "Tag der offenen Tore" am Pfingstwochenende in Verbindung mit dem 145-jährigen Gründungsjubiläum. Diese Feste stehen auch heuer wieder im Programm.

Den Gemeindefeuerwehrtag wird die Gößweinsteiner Wehr mangels Beteiligung jedoch nicht mehr ausrichten. Jugendbetreuer Michael Failner konnte auf ein erfolgreiches Jahr der Jugendabteilung zurückblicken. Die Zahl der Jugendlichen ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen.

Tüchtige Bambinis

Daniel Müller berichtete von zwei Aus- und fünf Neueintritten bei der Kinderfeuerwehr "Bambinis", die aktuell 18 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren zählt. Höhepunkt in Gößweinstein für die Bambinis war die Kinderflämmchen-Olympiade mit den Ebermannstädter Löschmäusen.

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