Gößweinstein: Sportplatz soll Hundeplatz werden

10.5.2016, 06:00 Uhr
Gößweinstein: Sportplatz soll Hundeplatz werden

© Foto: Ralf Münch

Hundetrainerin Kerstin Schaub-Illing hat den Platz von einem Privatmann aus Gößweinstein gepachtet, nachdem der Sportverein seinen Vertrag gekündigt hatte.

Der Sportplatz stand schon im Bebauungsplan, als das Wohngebiet am Bärenstein erschlossen wurde. Bürgermeister Hanngörg Zimmermann sieht in der neuen Nutzung als Hundeplatz kein Problem. Die Anwohner hätten schließlich auch mit dem Lärm von Fußballspielen und Trainingsbetrieb leben müssen. „Jetzt haben wir da ein wesentlich geringeres Aufkommen“, sagte er in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses. Trotzdem musste das Gremium darüber abstimmen, weil ein Hundeplatz an diesem Ort eben nicht vorgesehen sei.

Der Bauausschuss wollte nicht endgültig grünes Licht für den Hundeplatz geben. Was, wenn die Nachbarn sich doch an dem Betrieb stören, weil zum Beispiel das Gebell der Hunde vom Platz herunter schallt? Zimmermanns Kompromissvorschlag: Die Genehmigung wird zunächst befristet auf fünf Jahre erteilt. Das war Georg Rodler zu lange. Zwei Jahre hielt er für angemessen, um Erfahrungswerte zu sammeln. „Dann können wir zeitnah wieder entscheiden“, sagte er. Auch Daniela Drummer sprach sich für eine Frist von zwei Jahren aus. Schließlich einigte sich der Bauausschuss: Drei Jahre darf Kerstin Schaub-Illing zunächst ihren Hundeplatz am Bärenstein betreiben.

Kompromiss ist okay

Damit kann auch die Hundetrainerin leben. „Zwei Jahre wäre schon etwas wenig Zeit gewesen“, sagt sie. Aber drei Jahre, da kann sie ihren Betrieb ins Laufen bringen. Erst vor Kurzem hat sie ihren Nebenerwerb als Hundetrainerin zum Hauptberuf gemacht. Zwei Jahre lang habe sie nach einem geeigneten Standort für einen Hundeplatz in der Umgebung gesucht. Doch das, was ihr angeboten worden war, lag entweder zu nah an einer Straße oder mitten im Ort. Nun ist sie erleichtert, diesen abseits gelegenen Platz am Bärenstein bekommen zu haben, auf den sie schon länger ein Auge geworfen hatte.

Sie will sich ins Zeug legen, damit alles reibungslos funktioniert und es keine Schwierigkeiten mit der Nachbarschaft gibt. Schon vor Beginn des Unterrichts ist sie bemüht, dass vom Hundeplatz möglichst wenig Lärm ausgeht. „Die Hunde sollen nicht bellen“, ruft sie den eintreffenden Teilnehmern zu, wenn sich deren Vierbeiner allzu euphorisch begrüßen. „Lauft eine Runde, dann sind die Hunde ruhig.“

 „Hunde sind ein schwieriges Thema“, sagt sie. Aber gerade das sei es ja, was die Hundebesitzer bei ihr lernen sollen. „Bei mir sollen nicht nur die Hunde lernen, sondern auch der Mensch“, sagt die Trainerin.

Wenn alles klappt, will Kerstin Schaub-Illing noch heuer ein Sommerfest für alle Gößweinsteiner veranstalten, um Berührungsängste zwischen Hunden und Menschen abzubauen.

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