Gräfenberg nimmt Abschied von beliebter Dekanin

GRÄFENBERG - Ein letztes Mal stieg Gräfenbergs Dekanin Christine Schürmann die Treppen zur Kanzel hoch, ein letztes Mal stand sie vor „ihrer Kirchengemeinde“, die sie in so unterschiedlichen Situationen begleitet hatte. Bei ihrem Amtsantritt im Jahr 2007 litt das Ritter-Wirnt-Städtchen Gräfenberg noch unter regelmäßigen Aufmärschen der Neonazis.

Unter das Bibelwort: „Ihr seid das Salz der Erde, Ihr seid das Licht der Welt“ hatte Schürmann ihre letzte Predigt in Gräfenberg gestellt. Ein letztes Mal hatte sie die Vorbereitungen zu einem Wandel-Abendmahl für die Gemeinde getroffen, bei dem sie die Assistenz von Regionalbischöfin Elisabeth Hann von Weyhern und Pfarrerin Ruth Neufeld erhielt. Viele der in großer Zahl gekommenen Gemeindemitglieder nahmen daran teil. Auch die Entpflichtung nahm die aus Nürnberg gekommene Regionalbischöfin vor.

Schürmanns Einzug in die Dreieinigkeitskirche in Gräfenberg, begleitet von Pfarrern und Pfarrerinnen des Dekanats, hatte der Posaunenchor unter der Leitung von Andrea Kasch musikalisch eskortiert, die Begrüßung der stellvertretende Dekan Axel Berthold aus Neunkirchen vorgenommen.

Musikalischer Blumenstrauß

An der Orgel wirkte Kirchenmusikdirektor Wieland Hofmann, Jochen Schleicher hielt die Lesung. Für die Stadt war die 2. Bürgermeisterin Silvia Hofmann, für den Landkreis der Vize-Landrat Otto Siebenhaar gekommen. Hans Martin Gemählich moderierte als Mitglied des Dekanatsausschusses. Die Dekanatsjugendband „Chili Roses“ überbrachte einen musikalischen Blumenstrauß .

Einen kleinen Empfang nutzten viele, sich von ihrer Dekanin persönlich zu verabschieden. In Nürnbergs Osten betreut sie als Pro-Dekanin einen noch größeren Wirkungskreis als bisher. Zusätzlich obliegt ihr die Klinikseelsorge und die der evangelischen Kindergärten der Stadt. Nun wird sie sich mit ihrem Ehemann Andreas, der sie „an alle Wirkungsstätten treu begleitet hat“, wie es Axel Berthold würdigte, und ihren Katern Max, Moritz und Tarzan an ein neues Heim und eine neue Umgebung gewöhnen müssen.

Ihr Einführungsgottesdienst in Nürnberg-Mögeldorf, in St. Nikolaus und Ulrich findet voraussichtlich am 27. September, um 15 Uhr, statt, die Einführung nimmt Regionalbischof Stefan Ark Nitsche vor.