Gräfenberg: Waffensucher müssen Kröte schlucken

29.11.2016, 07:58 Uhr
Gräfenberg: Waffensucher müssen Kröte schlucken

© Giulia Iannicelli

Im vergangenem Jahr war in dem Gewässer eine Abschussvorrichtung für eine Panzerfaust entdeckt worden. Nun sollte untersucht werden, ob sich darin noch weitere Waffen und Munition befinden.

Wie berichtet, waren die Baggerarbeiten am Mittwoch der vergangenen Woche eingestellt worden, kaum dass sie begonnen hatten. Arbeiter einer Nürnberger Firma hatten in dem Wasserloch an der Straße von Gräfenberg nach Egloffstein Frösche entdeckt. Thomas Kreil vom Forstbetrieb Pegnitz ließ daraufhin in Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Forchheim die Arbeiten sofort stoppen.

Auch Erdkröten gesichtet

Dennoch geht Urbanczyk davon aus, dass es sich bei den von den Arbeitern ans Tageslicht beförderten Tieren um Spring- und Grasfrösche handelt. Auch Erdkröten seien dort in der Vergangenheit gesichtet worden.

„Beide Froscharten stehen auf der Roten Liste mit unterschiedlichen Gefährdungspotenzial“, so Urbanczyk. Er verweist im Gespräch mit den Nordbayerischen Nachrichten auf das Bundesnaturschutzgesetz. In ihm ist festgelegt, dass solche Tiere nicht verletzt, getötet oder sonstwie geschädigt werden dürfen.

Im Zeitraum von August bis September des nächsten Jahres wird erneut versucht, den Tümpel auszubaggern. Die Kröten und Frösche dürften bis dahin aus Sumpf heraus sein. Im Herbst werden sie dann wieder zum Laichen zurückkommen und dort überwintern. „Das enge Zeitfenster wollen wir nutzen, um den Schlamm aus dem Tümpel zu baggern“, sagt Urbanczyk.

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