Gräfenbergbahn: Mit den Pannen soll bald Schluss sein

15.3.2019, 17:00 Uhr
Stehen für die Gräfenbergbahn im Regen (von links): Thorsten Glauber, Klaus-Dieter Josel, Hermann Ulm, Hans-Jürgen Nekolla, Wolfgang Rast und DB-Mitarbeiter Karl-Heinz Holzwarth.

© Philipp Rothenbacher Stehen für die Gräfenbergbahn im Regen (von links): Thorsten Glauber, Klaus-Dieter Josel, Hermann Ulm, Hans-Jürgen Nekolla, Wolfgang Rast und DB-Mitarbeiter Karl-Heinz Holzwarth.

Nass geworden sind alle, die sich am Donnerstagvormittag zur direkt an der B2 gelegenen Haltestelle zwischen Stöckach und Unterrüsselbach aufmachten. Dicht gedrängt unter dem kleinen Dach des Bahnhofs suchte jeder Schutz vor dem Regen. Neben Glauber und den DB-Vertretern (darunter der Konzernbevollmächtigte Klaus-Dieter Josel) waren das Landrat Hermann Ulm (CSU), Igensdorfs Bürgermeister Wolfgang Rast (IU) sowie seine Amtskollegen aus Gräfenberg, Hans-Jürgen Nekolla (SPD) und Weißenohe, Rudolf Braun (FW).

Anlass der ungemütlichen Zusammenkunft: die Gräfenbergbahn, deren schlechter Ruf bis in den Landtag gehallt war, unlängst mit einer 5700 Unterschriften starken Petition zur Verbesserung der Verhältnisse. Für den Umweltminister aus Forchheim, der weiter einen Sitz im Pinzberger Gemeinderat und im Forchheimer Kreistag hat, lag es da nahe, sich ebenfalls der Sache anzunehmen.

Mit Blick auf den DB-Bevollmächtigten Josel erzählte er von den vielen Anrufen verärgerter Schüler-Eltern, als die Gräfenbergbahn im November 2018 wegen eines aufgeweichten Dammes ausfiel – was wochenlang zu chaotischen Zuständen führte. „Die Anrufe hatten viele Komplimente für die Politik“, meinte Glauber ironisch. Umso mehr baue er nun auf den Fünf-Stufen-Plan der DB zur Sanierung der Gräfenbergbahn. Dieser sieht eine schrittweise Erneuerung, sowohl der Strecke als auch der Züge vor. Komplett abgeschlossen sein könnte alles aber erst in zehn Jahren.

In den kommenden Osterferien sollen jedenfalls der Oberbau stabilisiert sowie Schienen- und Schwellenschwachstellen ausgebessert werden. „In diesen Plan setze ich große Hoffnung“, sagte Glauber – und sich wieder direkt an den Konzernbevollmächtigten wendend: „Herr Josel, als Minister bitte ich Sie, den Plan auch wirklich abzuarbeiten.“ Josel nickte und bediente sich Glauber’scher Ironie: „Auch wir haben viele Komplimente bekommen.“ Die Gräfenbergbahn sei wahrlich nicht „vergnügungssteuerpflichtig“.

Man bekenne sich zum Stufenplan, so Josel. Die Maßnahmen in den Osterferien nannte er eine „logistische Herausforderung“. Inzwischen sei man mit Stufe 1 (Beseitigung von Langsamfahrstellen) fertig und die Gräfenbergbahn fahre seither „grundsätzlich stabil“ – wobei er anmerkte, dass „Kleinigkeiten immer passieren können“. Anfang der Woche hatte es eine Weichenstörung gegeben.

Wer soll das bezahlen?

Der Ort des Termins, die Haltestelle Rüsselbach, passte thematisch gut in den Rahmen: Der Bahnübergang liegt direkt an der Kreisstraße von Stöckach in die B2. Da es nur Andreaskreuze gibt, müssen die Züge hier auf zehn Stundenkilometer abbremsen. Josel plant daher mittelfristig eine Ampellösung. „Die futuristische Lösung wäre eine Autobrücke über die Gleise.“

Ob kurzfristig oder futuristisch: Für Wolfgang Rast stellte sich die Frage, wer für die anstehenden Arbeiten bezahlen soll. Um darüber informell und vor allem trocken weiterplaudern zu können, zog der Politiker- und DB-Tross schließlich weiter, aus dem Regen ins Igensdorfer Rathaus.

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