Gräfenberger Skater freuen sich über neue Geräte

30.10.2014, 08:00 Uhr
Gräfenberger Skater freuen sich über neue Geräte

© Rolf Riedel

Seit vielen Jahren steht auf der Skateanlage neben der Grundschule eine Halfpipe. Den Jugendlichen war das ein bisschen wenig, sie wollten ein paar Hindernisse mehr haben. Der angespannte städtische Haushalt ließ das aber bisher nicht zu und so wurde der Ausbau immer wieder verschoben.

Jugendpfleger Christian Schönfelder hatte immer wieder auf die Wünsche seiner Schützlinge hingewiesen. Die hatten nun etwa 400 Unterschriften für ihr Projekt gesammelt. Das beeindruckte die Verantwortlichen der Stadt, an ihrer Spitze Bürgermeister Hans-Jürgen Nekolla, der jedoch auch keinen Ausweg aus dem finanziellen Engpass sah.

Da kam der Anruf von Monika Vieth, der Repräsentantin der Außenstelle Forchheim des Weißen Ringes, gerade zur rechten Zeit. Aus einem Projekt des Weißen Ringes unter dem Namen „Sportler setzen Zeichen – für eine gewaltfreie Jugend“ konnte Vieth 5000 Euro beisteuern und damit das Skaterprojekt der Stadt Gräfenberg unterstützen.

Ohne Gewalt

Das tat sie besonders deshalb gerne, weil gerade die Stadt Gräfenberg sich in jüngster Zeit den Übergriffen rechtsradikaler Gruppierungen ausgesetzt sah. Der Gedanke „Ich kann’s ohne Gewalt – Du auch“ steht Pate bei der bundesweiten Präventionskampagne des Weißen Ringes für eine gewaltfreie Jugend, in der es darum geht, Jugendlichen Möglichkeiten einer sinnvollen Freizeitgestaltung aufzuzeigen.

Das sah Vieth beim Ausbau der Gräfenberger Skaterbahn verwirklicht. Auch Bürgermeister Hans-Jürgen Nekolla betonte in seinem kurzen Grußwort zur Einweihung das Bestreben der Stadt Gräfenberg, jungen Menschen mehr Chancen und Wege zu eröffnen, ihre Freizeit möglichst sinnvoll und gewaltfrei gestalten zu können und damit auch kriminellen und gewalttätigem Handeln eine klare Absage zu erteilen. Nekolla vergaß aber auch nicht, auf eine vernünftige Nutzung hinzuweisen und stets auf einen möglichst unfallfreien und langen Erhalt bedacht zu sein.

Leisere Tricks

Die Stadt Gräfenberg hatte weitere 5000 Euro beigesteuert. So konnte Jugendpfleger Schönfelder bei der Firma IOU-Ramps, die Bezeichnung für „Innovative Original Unique“, vier Teile ordern, die den örtlichen Gegebenheiten und dem zur Verfügung stehenden Budget entsprachen. Dabei wurde auf besonders geräuschdämpfende Materialien Wert gelegt, um auf die Anwohner in der Nähe Rücksicht zu nehmen.

Die begeisterten Skater bei IOU wussten schnell was im vorliegenden Fall zu tun war. Sie lieferten die Teile in besonders verwindungsfester Rahmenbauweise aus Lärchenholz, phenolharzbeschichtetem Birkenholz und feuerverzinktem Stahl, zwei Rampen, ein Mittelstück und ein „Sledge“.

Wert vor Augen

Schönfelder sorgte dafür, dass die späteren Nutzer selbst am Aufbau der Teile beteiligt wurden, um ihnen so „den Wert der Anlage deutlich vor Augen zu führen“. Er forderte die Gräfenberger Skater auch dazu auf, ihm solche Jugendliche namhaft zu machen, die bewusst Vandalismus betreiben, damit er sich mit diesen auseinander setzen kann. Ein deutlich sichtbares Zeichen ist auch eine Tafel direkt am Eingang, die auf die notwendigen Verhaltensregeln hinweist.

Die Jugendlichen konnten es kaum erwarten, dass die offiziellen Einweihungsfeierlichkeiten vorbei waren, damit sie „ihre neue Bahn“ gleich einer Bewährungsprobe unterziehen konnten.

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