Große Unsicherheit in der Laptop-Frage

17.7.2014, 06:00 Uhr
Große Unsicherheit in der Laptop-Frage

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Eigentlich wäre es ein Tagesordnungspunkt gewesen, der schnell abgehakt sein sollte. Denn eigentlich sollte in der Bauausschusssitzung nur der Auftrag für die Anschaffung von 100 Notebooks, inklusive Zubehör, für die Lehrerinnen und Lehrer des Gymnasiums Fränkische Schweiz vergeben werden.

Die Grundsatzentscheidung, dass an der Schule künftig so gearbeitet wird, hatten die Kreisräte bereits in einer vorherigen Sitzung getroffen (wir berichteten).

Tragweite nicht bewusst?

Doch der Tragweite ihres Votums schienen sie sich damals nicht bewusst gewesen zu sein. An Detailfragen flammte nun eine neue Diskussion auf. Was schließen die Anschaffungskosten von rund 92 000 Euro genau ein, wollte Edwin Dippacher (CSU) wissen. Die Antwort: Neben den 100 Laptops sollen auch Docking-Stations, Dokumenten-Kameras und Kabel angeschafft werden.

SPD-Kreisrat Reinhold Otzelberger, selbst Lehrer am Ehrenbürg-Gymnasium, interessierte sich indes für die Marke der Notebooks und der Dokumenten-Kameras. Man müsse schließlich wissen, ob hier gute Qualität gekauft werde. „Bevor wir eine Fehlentscheidung treffen, will ich solche Punkte geklärt wissen“, sagte er.

Torsten Gunselmann, Kreisrat der Jungen Bürger, stellte gar in Frage, ob denn wirklich jede Lehrkraft einen eigenen Computer bräuchte. „Ist das nicht Luxusdenken?“ , fragte er. Könnte nicht jeder Lehrer seinen eigenen Laptop nutzen? „Die Grundsatzentscheidung dafür wurde bereits getroffen“, erinnerte Landrat Hermann Ulm.

Erhard Herrmann, Schulleiter des Gymnasiums Fränkische Schweiz, machte in diesem Zusammenhang deutlich, dass es wichtig sei, ein einheitliches technisches System an der Schule zu haben: in jedem Raum eine Docking-Station, an die jeder Laptop schnell angeschlossen werden kann.

„Eine Stunde hat nur 45 Minuten. Da kann die Lehrkraft nicht wertvolle Zeit damit vergeuden, erst einmal den Computer zu verkabeln und das Ding zum Laufen zu bringen“, sagte Herrmann. Abgesehen davon hätte ein Mathematiker ganz andere Anforderungen an einen Computer als ein Germanist.

Kauf oder Leasing

FW-Kreisrat Richard Gügel brachte mit der Frage nach der Art der Anschaffung – Kauf oder Leasing – ein weiteres Thema ins Spiel. Doch die Erklärung von Kreiskämmerin Carmen Stumpf, dass ein Kauf günstiger sei, weil die Geräte dann dem Landkreis gehören, befriedigte die meisten Ausschussmitglieder nicht.

Sie fragten sich, was angesichts der schnellen technischen Entwicklung mit den Geräten in fünf Jahren geschieht. Müsste der Landkreis dann schon wieder neue Technik für viel Geld anschaffen? Der Vorteil eines Leasing-Systems lag dabei für einige auf der Hand: Nach einem gewissen Zeitraum werden die Geräte einfach gegen neue ausgetauscht.

Angesichts der Debatte wollten sich die Kreisräte nicht für die Vergabe des Auftrags entscheiden. Auch weil Thorsten Glauber (FW) zweifelte, ob der Bau- und Verkehrsausschuss überhaupt das richtige Gremium für ein solches Votum sei. Das Thema wurde vertagt und am Donnerstagabend im Kreisausschuss nochmals durchgekaut. Erneut jedoch blieben viele Details ungeklärt. Auf Antrag der CSU sollen jetzt fürs GFS in einem ersten Schritt 32 Laptop-Systeme beschafft werden (ausführlicher Bericht folgt).

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