Hallerndorf: Feuerwehr ist unzufrieden mit ihrem Gebäude

19.1.2018, 06:00 Uhr

Zu 28 Einsätzen rückten die Aktiven im vergangenen Jahr aus, davon waren vier Brandeinsätze, eine Personensuche, sechs Sicherheitswachen und 16 Technische Hilfeleistungen zu verzeichnen. Rund 400 Stunden waren die Kameradinnen und Kameraden für ihre Mitbürger im Einsatz, rechnete Kommandant Wolfgang Mönius vor. Turnusgemäß wurde auch wieder die Leistungsprüfung THL abgehalten. Hier waren Feuerwehrkräfte aus fast allen Feuerwehren der Großgemeinde dabei.

Kritik übte der Feuerwehrchef allerdings an den Alarmierungen über die Landkreisgrenzen hinaus. Es habe sich noch nicht viel verändert, rügte er. Es sei unverständlich, warum dies bis heute nicht reibungsfrei funktioniere. Auch mit den Alarmierungen im Gemeindegebiet ist er nicht zufrieden. Als Beispiel nannte er die vielen Unfälle auf der Staatsstraße, die teilweise einem Trümmerfeld gleiche. „Wenn wir dazu nicht alarmiert werden, dann passt was nicht.“

Auch übte Mönius Kritik am Zustand des Feuerwehrhauses: „Kurz und knapp, es ist eine Katastrophe.“ Seiner Meinung nach sollte von der Fahrzeughalle ab nach hinten alles abgerissen und die Sozialräume neu gebaut werden.

Jedoch habe er oft den Eindruck, dass den Gemeindefeuerwehren nicht der nötige Respekt und Rückhalt durch die Gemeinde entgegengebracht werde. Als Beispiel nannte er die Verzögerungen bei den Anschaffungen des Jahresbedarfes, der wieder erst am Ende des Jahres ausgeliefert wurde, obwohl die Gemeinde zugesichert hatte, dies in Zukunft schneller abzuwickeln.

Positiv fügte er an, dass mit der Installation einer neuen Heizung und der Sanierung des Vorplatzes dringend notwendige Investitionen getätigt worden sind. Sie seien sinnvoll gewesen, da in nächster Zeit kein Neubau eines Feuerwehrgerätehauses zu erwarten sei. Er gab aber zu bedenken, dass es „aufgrund der Lage neben dem Bierkeller mitten im Ort, mit der Lärmbelästigung für die Anwohner, den Parkplatzproblemen sowie der fehlenden Übungsflächen unmöglich ist, eine Feuerwehr in unserer Größe auf Dauer hier zu belassen.“

„Vor Neid erblasst“

„Es ist an der Zeit, beim Hallerndorfer Feuerwehrgerätehaus Nägel mit Köpfen zu machen“, sagte dazu Bürgermeister Torsten Gunselmann als oberster Dienstherr der Gemeindefeuerwehren in seiner Ansprache — bemüht, auf die Kritik einzugehen.

In den letzten Wochen habe er sich ein Bild von zeitgemäßen Feuerwehrgerätehäusern machen können. „Die Bürgermeister aus den Nachbargemeinden Hausen und Heroldsbach haben mich voller Stolz durch ihre neuen Räumlichkeiten geführt. Ich bin vor Neid erblasst. Besser gesagt, ich habe mich fast geschämt für das, was wir unseren Kameraden in Hallerndorf zumuten“, gab der Gemeindechef zu.
Aufgabe für 2018 soll es nun sein, in die Planungen einzusteigen und zu überlegen, welches Potenzial der Standort habe. Die Verantwortlichen müssten sich nun zusammensetzen, um ernsthaft abzuwägen, was sinnvoll, notwendig, wichtig und zweckmäßig ist, regte Gunselmann an. „Und es müssen dabei alle Eventualitäten geprüft werden — angefangen vom Feuerwehrstandort bis zum Raumkonzept. “

In seiner Rede lobte er abschließend die ehrenamtlichen Einsatzkräfte: „Sie als Feuerwehrangehörige üben einen ganz besonderen und überaus wichtigen Dienst in unserer Gemeinde und für unser Gemeinwohl aus. Wir als Gemeinde können diese geleisteten Stunden nicht einmal ansatzweise finanziell ausgleichen.“

Den Bericht der Jugendfeuerwehr trug Marcel Mönius vor. Der Jugendwart konnte vermelden, dass vier Nachwuchsfeuerwehrler in diesem Jahr zur aktiven Wehr übertreten können. Dadurch schrumpft die Jugendfeuerwehr auf vier Personen. „Nachwuchs ist dringend erwünscht“, appellierte er.

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