Hallerndorf hat jetzt eine Brauerei in 3D

25.9.2015, 08:00 Uhr
Hallerndorf hat jetzt eine Brauerei in 3D

© Carmen Schwind

Bürgermeister Torsten Gunselmann ist sprachlos. Landrat Hermann Ulm trägt Brille. Horst Polster und Klaus Müller diskutieren, ob mehr Druck nötig ist. Die frühere bayerische Bierkönigin, Tina-Christin Rüger, überreicht einen Orden. Gastwirt Norbert Winkelmann ist einfach nur glücklich. Und eine neue Währung gibt es auch gleich.

Was ist geschehen? Ganz klar, Hallerndorf ist um eine Attraktion reicher, denn das Brauhaus am Kreuzberg hat seine Erlebnisgastronomie um eine Besonderheit erweitert. Nach zwei Jahren Projekt- und einem Jahr Bauzeit kann der Besucher jetzt die Braukessel nicht nur von außen, sondern auch von innen betrachten.

Zum Start der Bier-Attraktion hatten Markus Raupach und Norbert Winkelmann einige Gäste auf den Kreuzberg eingeladen: unter anderem die genannten Politiker und die Firmen, die das Projekt umgesetzt hatten. Zuerst werden die Gäste in den Keller geführt — in einen Kino ähnlichen Raum. Der Vorhang geht auf und Norbert Winkelmann präsentiert seine Destillationsanlage. „Sie erleben jetzt die Umsetzung eines Traums – eines verrückten Traums“, leitet der Brauer und Brenner ein.

Doch bevor es losgeht, verleiht die ehemalige Bierkönigin den ersten Kreuzberger Bierorden an Horst Polster, der die Organisation für die Umsetzung des Projektes inne hatte. Dieser bekommt nun lebenslang Freibier im Brauhaus am Kreuzberg. „Du hast gesagt, ich soll einfach machen, das habe ich getan. Und zwar so, wie ich es für mich selbst gemacht hätte“, antwortet Polster.

Dann verleiht Thomas Burkhardt von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) Norbert Winkelmann für seine Brände Goldmedaillen. „Alles, was Winkelmann anfasst, wird zu Gold“, sagt Burkhardt. Seit 15 Jahren lasse Winkelmann seine Produkte von der DLG überprüfen, denn Qualität sei ihm wichtig und er wolle ein neutrales Feedback. In den letzten zehn Jahren habe er ständig gewonnen und in den Jahren 2011 bis 2014 habe er den Titel „Brennerei des Jahres“ erhalten.

Und dann geht es los. 3D-Brillen werden verteilt — und Winkelmann drückt einen Knopf am Display: „Hoffentlich stimmt der.“ Es scheint der Richtige gewesen zu sein, denn der Raum wird dunkel, der Vorhang schließt sich und eine Leinwand kommt von der Decke herunter. Gleichzeitig fahren die Sitze langsam nach hinten. Auf der Leinwand wird in 3D der Wettlauf zwischen Heiner Hopfen und Martin Malz, ein animierter Film, abgespielt.

„Da ist meine Anlage dargestellt, das war mir wichtig“, sagt Winkelmann. Während Hopfen und Malz durch die Anlage toben, wird der Zuschauer geschüttelt, beduftet, bedampft, am Po erwärmt und mit Druckluft besprüht. Nach dem Film sind die überraschten Zuschauer begeistert, der eine oder andere sogar sprachlos. Dann wird noch der Kreuzberger Thaler vorgestellt. Für den goldenen gibt es Speis, Trank und Einlass in die Brennereianlage, für den silbernen Thaler gibt es Essen und für den bronzenen Getränke. Und was sagt der Bürgermeister zur neuen Attraktion? „Es ist schon was, solche Unternehmer hier am Ort zu haben“, findet Gunselmann.

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