Hallerndorf: Schule steht vor der Sanierung

22.2.2017, 17:29 Uhr
Hallerndorf: Schule steht vor der Sanierung

© Archivfoto: Regner

Für das historische Pautzfelder Dorfhaus vergab das Ratsgremium die letzten drei Aufträge. Architekt Jürgen Schönfelder kündigte eine baldige Fertigstellung an.

Das Hallerndorfer Schulhaus macht es Planern wirklich nicht leicht, meinte Andreas Konopatzki: Es gibt nicht weniger als sieben zueinander versetzte Ebenen, vier Innen- und fünf Außentreppen sowie acht Ein- und Ausgänge. Sein Ziel war, alle Räume auf kurzen Strecken und auch für Rollstuhlfahrer barrierefrei zugänglich zu machen sowie zwei parallele Rettungswege für Notfälle sicherzustellen. Ursprünglich habe er dafür zwei neue Aufzüge angedacht, aber "nach vielen Metern Skizzenrolle" sei eine Lösung gefunden worden, mit der ein einziger reicht.

Nicht ohne Aufzug

Im Moment gibt es gar keinen Lift. Man dürfe Schulen aber nicht mehr ohne Aufzug generalsanieren, erklärte der Architekt. Gegenüber der Variante mit zwei Aufzügen sei bei nur einem Fahrstuhl mit sechsstelligen Mehrkosten beim Bau zu rechnen, etwa weil ein Schacht in den Keller gegraben werden muss. Dafür würden sich aber über die nächsten 30 Jahre erhebliche Kosten einsparen lassen, die ansonsten für Betrieb, Instandhaltung und technische Überwachung eines zweiten Aufzugs anfielen.

Die Entscheidung, die Variante mit nur einem Aufzug weiterzuverfolgen, fiel einstimmig. Für die alte und nicht mehr benötigte Turnhalle auf der Nordwestseite der Schule schwebt Konopatzki die Einrichtung einer multifunktionalen Mensa vor, die sich durch variable Wände auch als Versammlungsraum für größere Schulveranstaltungen eignen könnte. Bürgermeister Torsten Gunselmann bezeichnete die Planung als "durchdacht" und regte an, dort eine vollwertige Gastronomieküche einzubauen. Dann könnte auf die bislang übliche Zulieferung der Mittagsmahlzeiten für die Schüler durch einen Cateringservice verzichtet werden. Mit frisch vor Ort zubereiteten Speisen könnten auch gleich die Kindergärten mitversorgt werden, so der Bürgermeister.

"Es gibt mittlerweile Caterer, die eine sehr hohe Qualität liefern", wandte Werner Fischer (WG Hallerndorf) ein. Gunselmann versprach sich von der Investition in eine eigene Zubereitungsküche samt Personal einen Attraktivitätsgewinn für die Schule. Nach Angaben des Architekten könnte die Gemeinde zumindest für die Kosten einer neuen Küche mit Fördermitteln der Regierung rechnen. Der Bürgermeister will nun Kostenschätzungen einholen, auch für die Alternative, nur eine wesentlich schlichtere Küche für die Verteilung zugelieferter Speisen einzurichten.

Nach dem groben Bauzeitenplan Andreas Konopatzkis könnten die Sanierungsarbeiten im dritten Quartal 2018 beginnen. Für die Arbeiten will der Architekt vor allem die Ferien ausnutzen. Die Frage, ob ein Ersatzdomizil für Lehrer und Schüler notwendig wird oder ob auch während der Schulzeit bei laufendem Betrieb saniert werden kann, ist noch offen.

Dorfhaus fast fertig

Nach Einschätzung von Architekt Jürgen Schönfelder fast schon fertig ist hingegen das Pautzfelder Dorfhaus. Diese Woche seien die Fenster eingebaut worden, an der Fassade fehle nur noch der Außenputz. Für rund 13 300 Euro vergab der Gemeinderat den Auftrag an einen Schreiner, vier historische Holztüren zu reparieren und vier neue Innentüren anzufertigen. Ein anderer Schreiner sicherte sich für knapp 13 000 Euro das Gewerk Innenausbau. Hier geht es neben einer Holzvertäfelung der Stube im Erdgeschoss samt Sitzbank auch um eine Treppenbalustrade im ersten Stock.

Knapp 10 500 Euro werden Metallbau- und Schweißarbeiten im Dorfhaus kosten. Hier flog allerdings der günstigste Anbieter aus der Wertung, wie Schönfelder erläuterte: Das Unternehmen konnte keinen Sachkundenachweis für Schweißarbeiten vorlegen, dieser sei für Arbeiten an öffentlichen Gebäuden aber vorgeschrieben. So kam das zweitgünstigste Angebot zum Zuge. Damit sind die letzten drei Gewerke vergeben. Schönfelder rechnete dementsprechend mit einem baldigen Abschluss der Sanierung.

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