Hallerndorfer Nahwärmenetz soll im Herbst in Betrieb gehen

27.3.2016, 10:00 Uhr
Hallerndorfer Nahwärmenetz soll im Herbst in Betrieb gehen

© Martin Regner

Wie berichtet soll am westlichen Ortsrand von Hallerndorf ein Heizwerk mit fünf Heizkesseln entstehen, die mit Holzpellets oder Hackschnitzeln betrieben werden. Auf das Dach der Heizzentrale kommt voraussichtlich eine Photovoltaikanlage. Außerdem sind ein Solarthermie-Feld mit bis zu 1700 Quadratmetern Kollektorfläche sowie ein neun Meter hoher Pufferspeicher für 150 Kubikmeter Wasser geplant. Unter der Ortsdurchfahrt soll auf drei Kilometern Länge eine Hauptwärmeleitung verlegt werden.

Eigendynamik entwickelt

„Vor genau einem Jahr ging es im Rathaus zum ersten Mal um ein Nahwärmenetz“, erklärte Bürgermeister Torsten Gunselmann. Zunächst sei es dabei nur um das Neubaugebiet Boint gegangen, dann habe sich aber eine gewisse „Eigendynamik“ entfaltet und heute spreche man bereits darüber, die halbe Ortschaft zu versorgen.

Wie Felix Schubert erläuterte, hat die Naturstrom AG bereits Vorverträge für den Anschluss von 91 Gebäuden im Westteil von Hallerndorf einsammeln können. Darunter befänden sich die kommunalen Liegenschaften Rathaus, Bauhof, Kindergarten, Schule, Turnhalle, Feuerwehrhaus und Jugendtreff sowie die 29 Boint-Bauplätze. Für letztere gelte ein Anschlusszwang.

Im April geht es los

Der Bau der Nahwärme-Infrastruktur für den Ortswesten ist offenbar bereits beschlossene Sache: Schon im April sollen die Heizleitungen für das Baugebiet Boint verlegt werden, ab Mai sind dann die übrigen Straßen im Dorfwesten dran. „Wir streben eine Versorgung der ersten Häuser noch in der nächsten Heizperiode an“, kündigte Schubert an.

Bis 22. April will sein Unternehmen auch im Ostteil von Hallerndorf das Interesse der Bürger mit Fragebögen erheben. Falls sich auch dort genügend Anschlusswillige fänden, könnte ein zweiter Bauabschnitt im Osten unmittelbar folgen. Das soll sich laut Schubert im Mai entscheiden. Der Bau einer zweiten Heizzentrale, die im Dorf im Gespräch sei, sei aber keinesfalls beabsichtigt: „Das war ein Missverständnis.“ Es sei lediglich geplant, eine bereits vorhandene kleine Heizzentrale einer Schreinerei in das neue Nahwärmenetz zu integrieren.

Felix Schubert, dessen Kollegin Lisa Badum und Bürgermeister Gunselmann mussten auch zahlreiche Bürgerfragen beantworten: So versprach Gunselmann, dass auch ein Leitungsast für die Anwesen südlich der Aisch gebaut werden soll. Außerdem biete sich die Möglichkeit, Leerrohre für eine spätere Erschließung mit Glasfaserkabeln gleich mitverlegen zu lassen, wenn die Straßen für die Wärmeleitungen ohnehin aufgegraben werden müssten.

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