Hausen: Gehört dieses Gebäude saniert oder abgerissen?

13.8.2018, 06:00 Uhr
Hausen: Gehört dieses Gebäude saniert oder abgerissen?

© Michael Müller

Egal, wie unterschiedlich die Herangehensweise der beiden Projektsteuerungsbüros an das Thema gewesen ist, in einem Punkt waren sich die Vertreter beider Büros einig: „Wir brauchen Angaben, was soll zukünftig in den Gebäuden unterkommen“, so der Tenor der Planer.
Genau diese Problematik hatte man aber auch im Gemeinderat erkannt. „Wir müssen wissen, was wir wollen“, stellten nicht nur Bürgermeister Gerd Zimmer (SPD), sondern auch andere Räte wie Katja Steinbrenner (CSU) immer wieder im Rahmen der Diskussion fest.

Zweiter Bürgermeister Bernd Ruppert (CSU) fragte an, ob man das Gesamtprojekt in mehrere Bauabschnitte unterteilen könne. Dies mache wenig Sinn, weil durch die Stückelung sich die Projektdauer nicht unerheblich verlängern würde, erhielt er von einer Planerin als Antwort. Solle der Zweck der Stückelung darin liegen, die EU-Schwellenwerte für die Ausschreibung bei Vergabe von Leistungen nicht zu überschreiten, sei dies nicht statthaft.

Vorgestellt hatten sich an diesem Abend zwei Projektsteuerungsteams, doch um zu wissen, was gesteuert werden soll, braucht es erst mal ein Grundkonzept. „Wir brauchen auch Unterstützung in der Findungsphase“ war sich Steinbrenner sicher. Leistungen, die natürlich aus Kostensicht noch zusätzlich auf die Kosten der Projektsteuerungskosten kommen. „Wir brauchen so schnell wie möglich eine Bestandsaufnahme, wir brauchen einen Architekten“, machte auch Gerlinde Kraus (SPD) im Laufe der Diskussion klar. Und diskutiert wurde an diesem Abend, was alles in den Projektsteuerungskosten der sich vorstellenden Büros inkludiert sei — und was nicht.

Mögliche Schadstoffe

Ein Planer ging fast davon aus, dass hier einiges an Zusatzkosten anfallen werden, denn bei einem über 40 Jahre alten Bau könne man davon ausgehen, dass die Baumaterialien zum Beispiel mit Schadstoffen belastet seien. Einig war man sich im Rat auch darüber, dass es eine Machbarkeitsstudie brauche. Seitens eines Projektsteuerers wurde gleich deutlich gemacht: „Wir machen keine Machbarkeitsstudie, wir begleiten sie nur“.

Doch was kostet eine solche Studie? Kraus kritisierte die Aussage von Bernd Ruppert, dass man für eine solche 500.000 Euro zahlen müsse. „Sei lieber ruhig, Gerlinde, bevor heute was passiert!“, entgegnete Ruppert seiner Ratskollegin ruppig.

Grob geschätzt müsse man zwischen 25 und 30 Prozent von der Bausumme an Gesamtzusatzkosten rechnen, warf der anwesende Projektsteuerer in den Raum. Die Kosten für eine derartige Machbarkeitsstudie würden sich nach Meinung des Experten auf zwischen fünf und sechs Prozent der Baukosten belaufen.

In der auf die öffentliche Sitzung folgenden nichtöffentlichen Sitzung sollte eigentlich entschieden werden, welcher Projektsteuerer den Auftrag bekommt — doch dazu kam es nicht: Nachdem sich die öffentliche Sitzung bis spätabends hinzog (erst um kurz nach 22.30 Uhr war Schluss), stellte zuletzt Franz-Josef Ismaier (CSU) den Antrag, die nichtöffentliche Sitzung zu vertagen. Dem wurde mehrheitlich zugestimmt.

Damit blieb auch die Frage an diesem Abend offen, welches der Planungsbüros den Flächennutzungs- und Landschaftsplan fortschreiben darf.

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