Hausherren zünden rechtzeitig den Turbo an der Platte

15.3.2015, 18:05 Uhr
Hausherren zünden rechtzeitig den Turbo an der Platte

© Foto: Dietmar Goblirsch

Während die Dorfjugend am Fußballplatz nebenan zu Gange ist, verlieren sich an diesem Samstagnachmittag keine zwei Dutzend Interessenten in die Grundschulhalle. Da aber ist wieder einmal Sport auf Topniveau zu bestaunen. Die Effeltricher Tischtennis-Cracks sind seit Jahren nicht nur das Nonplusultra im Landkreis, sondern konnten sich mittlerweile auch auf nationaler Bühne in der viertklassigen Regionalliga etablieren. Das aus jungen Eigengewächsen und regionalen Talenten um Routinier Martin Jaslovsky aufgebaute Team empfängt kaum noch einen Gegner als Außenseiter. Die Rolle gebührt diesmal den Gästen aus Sachsen, die mit nur einem Saisonsieg anreisen und abgeschlagen das Tabellenende zieren.

Ein unrunder Beginn

Der Auftakt gerät den Hausherren mäßig. Während sich Marius Zaus/Alexander Rattassep eindeutig mit 3:0 durchsetzen, müssen sich Jaslovsky/Heiko Mill dem Spitzendoppel der Leutzscher Füchse in fünf Durchgangen geschlagen geben. Der erfahrene Slowake und der Ersatzmann aus dem Landesliga-Team kommen mit den Aufschlägen ihrer Konkurrenten nicht zurecht. Auch in der dritten Paarung haben die Effeltricher Tobias Ehret/Marco Büttner Probleme. Teamchef Jürgen Weninger erklärt: „Tobias war fünf Wochen krank. Ihm fehlt noch die Sicherheit und Präzision im Schlag.“ Sorgen mache er sich aber nicht: „Das muss von unserer Qualität bis auf die hinteren Positionen reichen.“ Ehret ist es, der den Matchball eines spannenden Schlagabtausches (12:14, 12:10, 11:5, 7:11, 11:7) zum 2:1 für die DJK verwandelt.

In den ersten Einzeln haben die Effeltricher immer noch Anlaufschwierigkeiten. Jaslovsky schüttelt mehrfach verärgert den Kopf, weil er Michal Jirasek nur in fünf Sätzen (8:11, 11:5, 11:7, 9:11, 11:5) in Schach halten kann und den Gäste damit schon die nächste Möglichkeit gab, einen Punkt zu klauen. Den Kollegen gelingt es ebenfalls nicht, frühzeitig klare Verhältnisse zu schaffen. So leistet sich die Nummer 78 der deutschen Rangliste, Marius Zaus, beim 1:3 gegen den 16 Jahre jungen moldawischen Ausnahmekönner Andrei Pututica eine unkonzentrierte Vorstellung, bei der er sich unzureichend bewegt. Ehret sucht in seinem Duell erwartungsgemäß lange nach der Form, erkämpft sich immerhin zwei Sätze. Mehrere Netzroller seines Gegenübers kosten ihn den Sieg. Als auch Alexander Rattassep und Heiko Mill ihre Partien abgeben und es 4:5 (Büttner gab sich zuvor keine Blöße) steht, ist endgültig klar, dass der Nachmittag alles andere als ein Spaziergang wird.

Im Generationenduell zu Beginn der zweiten Einzelrunde muss sich Jaslovsky dem Youngster Putuntica überraschend mit 8:11, 11:8, 8:11, 11:3, 9:11 geschlagen geben. Mit dem 6:3 im Rücken wittern die Leipziger Vorstädter Morgenluft, bekommen anschließend aber vorgeführt, welch schönen Reifeprozess die Effeltricher Mannschaft in ihrer zweiten Regionalliga-Saison durchlaufen hat. Während Ehret unter Druck starke Nerven beweist (7:11, 11:8, 7:11, 12:10, 11:8), lösen Zaus, Rattassep und Büttner ihre Aufgaben souverän. Einmal mehr zahlt sich die Ausgeglichenheit im DJK-Kader aus. Mit Heiko Mill besorgt ein Leistungsträger der zweiten Mannschaft den entscheidenden Zähler (12:10, 11:7, 9:11, 9:11, 11:7) zum 9:6-Erfolg, der nun Teamchef Weniger zeigt, dass seine Truppe auch bei ungeplantem Spielverlauf reagieren kann. Aber von unbeschwerten Nachmittagen gegen Kellerkinder sind die Effeltricher noch nicht gefeit.

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