HC-Frauen stoßen in neue Dimensionen vor

8.7.2016, 08:00 Uhr
HC-Frauen stoßen in neue Dimensionen vor

© Foto: Roland Huber

Unter Coach Thomas Ihrke, der seine eigene Karriere langsam ausklingen ließ, eilten die Damen des neugegründeten HC ab 2012 von Erfolg zu Erfolg. Innerhalb von zwei Jahren gelang die Rückkehr in die Bezirksoberliga, ehe im Frühjahr 2016 das größte Meisterstück vollbracht war. Mit den einstigen Eigengewächsen Vesely, Walz, Gößwein und Simmerlein als Führungsspielerinnen sowie der erfahrenen Sybille Wolf, die ihre Mädels als Betreuerin und Aushilfskraft weiterhin unterstützte, stürmten die Forchheimerinnen mit großem Vorsprung zum Titel.

Die Vorbereitung auf das neuerliche Abenteuer in der Landesliga ist seit Anfang Juni bereits in vollem Gange. „Wir haben in jedem Training mit dem Ball gearbeitet, uns vor allem mit individuellen Fähigkeiten beschäftigt“, erklärt Ihrke. Um auch taktischen Elementen ausreichend Raum zu geben, gleichzeitig die Zahl der Einheiten nicht überzustrapazieren, wurden die Übungszeiten ausgedehnt.

Feilen an Plan B

„In der Landesliga erwarten uns sicher körperlich robustere Gegner, wobei wir in der BOL bereits die Mannschaft mit der besten Athletik waren. Diese starke Basis, die wir uns in den letzten Jahren erarbeitet haben, gilt es ausbauen.“ Verbessern will der Trainer, dessen Schützlinge für ihre überfallartigen Schnellangriffe gefürchtet sind, den sogenannten Plan B. „Es ist nicht so, dass wir nur über den Gegenstoß unsere Tore gemacht haben. Aber die Teams werden sich im Rückzug cleverer verhalten und uns dazu zwingen, öfter im gebundenen Spiel abzuschließen. Deshalb müssen wir schon in der Vorbereitung bei der Durchsetzungskraft in der Offensive zulegen“, fordert Ihrke.

Zur Umsetzung seiner Vorstellungen kann der Coach auf ein größeres Personalaufgebot von 16 statt wie vergangene Runde 14 Spielerinnen zurückgreifen. Verzichten muss der HC auf Nadine Rösel (Kreuzbandriss) und Vera Dachwald (Karriereende). Dafür konnten drei hochtalentierte Neuzugänge vermeldet werden. Rückraumspielerin Caroline Schmitt kehrt nach einer Saison als Bayerische A-Jugend-Meisterin mit Einsatzzeiten in der Damen-Bayernliga aus Erlangen zurück. Mit dem Zweitspielrecht darf Schmitt in der Jugend-Bundesliga für Stadeln auflaufen. Gleiches gilt für die in Forchheim ausgebildete Kreisspielerin Hannah Lenhard, die schon in der vergangenen Saison für die Fürther Vorstädter auf Torejagd ging. Aus der Erlanger Talentschmiede wechselt zusätzlich die schnelle Außenspielerin Alice Friedl nach Forchheim. „Alle drei sind noch sehr jung, haben aber enormes Potenzial und können uns sofort weiterhelfen“, freut sich Thomas Ihrke.

Zu den Saisonzielen äußert sich der Trainer mit einer Mischung aus Zuversicht und Zurückhaltung. „Infos zu Gegnern zum Beispiel durch Beobachtung lassen sich über die Entfernungen schwer gewinnen. Wir wissen wenig über andere Mannschaften, die arrivierten Landesligisten kennen uns allerdings auch nicht.“ Als Konkurrenten um den angestrebten Klassenverbleib seien die Mitaufsteiger HSG Pleichach und TSV Lichtenau sowie letztjährige Wackelkandidaten SG Kunstadt-Weidhausen und HSG Mainfranken zu zählen. Abzuwarten bleibe zudem, welche personellen Einschnitte die Bayernligaabsteiger ESV Regensburg II und der TSV Winkelhaid zu verkraften hätten. „Die Kräfteverhältnisse werden wir im Verlauf der Hinrunde kennenlernen. Wichtig ist, dass wir gegen Teams auf Augenhöhe punkten und zu Hause für die eine oder andere Überraschung gegen Topklubs sorgen“, sagt Ihrke.

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