Hecht schnuppert Wettkampfluft bei der Leichtathletik-Elite

11.8.2014, 10:00 Uhr
Hecht schnuppert Wettkampfluft bei der Leichtathletik-Elite

© Kiefner

  Für den LG-Sprinter war allein die Qualifikation ein Riesenerfolg, der Rest ein unvergessliches Erlebnis. Am dritten Wettkampftag sind die Tribünen im altehrwürdigen Lohrheidestadion, wo die Regionalliga-Fußballer des früheren Zweitligisten SG Wattenscheid 09 ihre Heimspiele austragen, etwas leerer geworden. Knapp 16 000 Zuschauer hätten Platz, einige tausend Besucher sind aber immerhin gekommen, um die besten deutschen Leichtathletik-Talente zu sehen.

Alles ist professionell und straff durchorganisiert. Es dürfen sich nur die Athleten und Betreuer im Stadion-Innenraum aufhalten, deren Wettkampf läuft oder unmittelbar vor dem Beginn steht. Für die anderen jungen Sportler gibt es in den Katakomben einen Aufenthaltsraum. „Hier bei einer solchen Veranstaltung dabei zu sein, spornt mich an, immer Gas zu geben“, sagt Moritz Hecht.

Form gehalten

Der Forchheimer Sprinter hatte sich bei den bayerischen Titelkämpfen mit einer persönlichen Bestzeit von 22,90 Sekunden und Platz 4 über die 200m überraschend für die Deutsche Meisterschaft qualifiziert. Die Teilnahme ist das Bonbon für die wohl beste Saison seiner Karriere. „Es ist schon verdammt schwer, seine Form bis in den August hinein zu halten. Aber Moritz hat es gepackt“, freut sich der stolze Vater Rüdiger, der seinen Sprössling in den Ruhrpott begleitet und für drei Tage eine Unterkunft bei einem alten Studienfreund besorgt hat. Der 17-Jährige tritt im Vorlauf auf der äußeren Bahn 8 als Außenseiter an und kann sein Rennen befreit angehen, lässt sich dann freilich von der Atmosphäre tragen.

„Die ersten einhundert Meter habe ich etwas zu viel Dampf gemacht“, erklärt Hecht hinterher. In 22,98 Sekunden bestätigt er seine Leistung von der Bayerischen, und das bei Gegenwind auf der Zielgerade. Als Sechster des Laufes verpasst der Forchheimer das Finale klar. Die absolute Elite ist ihm um eine knappe Sekunde voraus. „Moritz hat sich bestimmt das eine oder andere abschauen können“, stellt der hochzufriedene Vater fest. Bevor Hecht die Freiluftsaison bei diversen Herbstsportfesten endgültig ausklingen lässt, steht im Italien-Urlaub erst einmal Erholung auf dem Programm.

Neue Herausforderungen

Im kommenden Jahr will sich der 17-Jährige dann bei den U20-Junioren durchsetzen. „Der Sprung ist kleiner als in anderen Altersklassen und die Qualifikationsnormen für die Meisterschaften bleiben fast dieselben. Die Chancen stehen also gut, in Zukunft öfter bei einer Deutschen dabei zu sein“, glaubt Rüdiger Hecht.

Den Sohnemann, der am September am Gymnasium in die Kollegstufe kommt, auf eine Sportinternat zu schicken, kommt für den LG-Vorsitzenden nicht in Frage: „Auch bei durchschnittlich vier bis fünf Trainingseinheiten pro Woche ist es noch immer ein Hobby, das Spaß machen soll. Umso schöner wäre es, wenn ein paar Forchheimer Mannschaftskollegen nachziehen könnten.“

Der 17-Jährige selbst ist indes zuversichtlich, seine Zeit auch in der elften Klasse gut einteilen zu können. „Das klappt schon“, sagt der Schüler, der auch noch Posaune spielt und gerne mit Freunden ins Kino geht. Erspart bleibt ihm in Wattenscheid, das er erzählt noch, die obligatorische Dopingkontrolle. Nur der Sieger wird sicher getestet.

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