Heiligenstadt: Ein Mountainbike-Paradies?

11.3.2018, 14:00 Uhr
Heiligenstadt: Ein Mountainbike-Paradies?

© Julian Hörndlein

Seit 2001 gibt es den Mountainbike-Stützpunkt in Heiligenstadt. Auf drei Strecken kann dort die Umgebung auf dem Rad erkundet werden. Zurückzuführen ist die Idee auf Helmut Krämer, Bürgermeister von Heiligenstadt und selbst leidenschaftlicher Radfahrer. „Damals gab es die Feststellung: Auch als Mittelgebirge sind wir interessant“, erklärt Krämer. Also wurden drei Strecken ausgewiesen, die alle den Heiligenstädter See als Ausgangspunkt haben.

Die erste Route „Geisberg“ ist knapp 47 Kilometer lang und führt über Geisfeld, Lindach und Oberleinleiter im Rundkurs wieder zum Heiligenstädter See. Die „Altenberg“-Strecke verläuft in südwestlicher Richtung nach Buttenheim. Dadurch wird gleichzeitig der gesamte Mountainbike-Stützpunkt an die Bahnstrecke angebunden. Direkt vom Bahnhof Buttenheim kann in die Route eingestiegen werden. Eine Höhendifferenz von 991 Metern ist auf 48,5 Kilometern zu überwinden.
Die kürzeste Strecke ist mit 33 Kilometern der Rundweg „Matzenstein“, der über Veilbronn und Draisendorf führt. Gleichzeitig kann die Strecke noch durch den Leinleitertal-Radweg verkürzt werden. Detaillierte Streckenbeschreibungen finden Biker auf den Internetseiten des Marktes Heiligenstadt.

Um die Erhaltung der Strecken kümmert sich der gemeindliche Bauhof. Zweimal im Jahr werden dazu die Wege abgefahren und etwa unliebsame Äste entfernt.

In Heiligenstadt hat sich mittlerweile sogar eine Mountainbike-Community gebildet. „Die Faszination Mountainbike machen in Heiligenstadt die anspruchsvolle Strecke und die wunderschöne Natur aus“, sagt Alexander Schmeußer, der sich im Sommer jeden Mittwoch zum Biken trifft. Da werden dann nicht nur die drei Heiligenstädter Routen abgefahren, auch um Ebermannstadt herum ist die Gruppe unterwegs. „Man braucht doch ein bisschen Abwechslung, wenn man jeden Mittwoch fährt“, sagt Schmeußer.

Auch Bürgermeister Krämer kennt diese Ansprüche. „Es gibt schon auch Mountainbiker, die ein bisschen mehr Feeling erwarten.“ Neue Strecken sind aber keine geplant, drei Routen reichen für den Wochenend-Mountainbike-Touristen völlig aus. „Wir müssen natürlich auch auf die Natur achten“, erklärt Krämer.

Das war auch eines der Hauptprobleme bei der Einführung des Mountainbike-Stützpunkts, denn reibungslos verlief der nicht. „Die Jäger haben Massentransporte an Fahrradfahrern erwartet“, erinnert sich Krämer. Selbst eine Unterschriftenliste habe ihn damals erreicht. In Abstimmung mit den Jägern, den Naturschutzverbänden und den Landratsämtern ist es dann aber doch gelungen, den Stützpunkt zu errichten. Auch der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club hat mitgeholfen. Seitdem gibt es keine Probleme mehr. „Wandererkonflikte haben wir eigentlich nicht“, stimmt Sportler Schmeußer zu.

Bikeschaukel bis 2020

Für Bike-Begeisterte in der Fränkischen Schweiz hält die Zukunft allerdings weiterhin noch einiges bereit: Das Wirtschaftsband A9 — ein Zusammenschluss aus 18 Kommunen von Creußen bis Igensdorf — plant seit drei Jahren eine große „Bikeschaukel“ in der Fränkischen Schweiz und dem Veldensteiner Forst. Enthalten sein soll ein großer Ausbau der Tourismus-Infrastruktur in der Fränkischen Schweiz, umweltverträglich und mit allen Akteuren abgestimmt.

„Wir wollen mit unserer Bikeschaukel zu einem verträglichen Nebeneinander der verschiedenen Nutzergruppen unserer wunderbaren Region beitragen“, erklärt Michael Breitenfelder, Umsetzungsmanager beim Wirtschaftsband A9. Bis 2020 soll das Projekt realisiert werden.

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