Heiligenstadt entwickelt sich zur Faschingshochburg

15.1.2017, 17:01 Uhr
Heiligenstadt entwickelt sich zur Faschingshochburg

Während der fast fünfstündigen Veranstaltung kamen die Zuschauer auf ihre Kosten, wenn auch das Niveau der vergangenen Jahre nicht durchgehend erreicht werden konnte.

Dass es um den Nachwuchs des Heiligenstädter Karnevalvereins sehr gut bestellt ist, bewiesen bereits die ersten Auftritte. Sowohl die ganz jungen Gardetänzerinnen der Schneckenzwerge als auch die etwas älteren Schnirkelschnecken zeigten eindrucksvolle Vorstellungen, einmal als Meerjungfrauen oder auch mit einem richtigen Gardetanz (Schnirkelschnecken).

Dazwischen zeigte die elfjährige Mia Braungart, dass der Nachwuchs auch „in der Bütt“ seinen Mann beziehungsweise seine Frau steht. Ihre Büttenrede über die „Gattung Mann“ hatte es in sich: „Die Oma die ist völlig hin, bei Peter Falk und Freddy Quinn“, oder auch: „Mein Vater, groß wie ein Bär, doch das Herz weich wie Butter, zum Glück komm’ ich nach meiner Mutter“.

Nachdem mittlerweile auch das Markgrafenpaar Gitti und Michael seinen Einzug gehalten hatte, trat die grün-weiß gekleidete Markgrafengarde zu ihrem ersten Auftritt auf die Bühne und überzeugte mit einer athletischen Vorführung. Den diesjährigen „Goldschneck“, das Wahrzeichen der „Heiligen Stadtschnecken“, bekam der Chef der Wendengugge aus Wendelstein Christian Leitermann überreicht.

Bevor die Sternschnecken ihren Gardetanz aufführten, sorgte Silke Arndt als Polizistin, die einem überhaupt nicht mehr nüchternen Heiligenstädter am Marktplatz bei der Suche nach seinem Auto begegnet, für Lachsalven. Ein gelungener Auftritt außerhalb des offiziellen Programms.

Das Männerballett von „Narrlangia“ nahm die Zuschauer mit auf eine Reise durch die lange Geschichte der olympischen Spiele, vergaß aber beim Abgang, das bereitgehaltene Partyfass Huppendorfer (!) Bier mitzunehmen. Nach einem Schautanz der Sternschnecken und einem Pantomimespiel, bei dem das Publikum einbezogen wurde, folgte ein echter Höhepunkt des Abends.

Neu bei der Prunksitzung waren die „Oberngrub Five“, die aber sicher wiederkommen werden. Ihre Playbackvorführung zu textlich veränderten Ohrwürmern rund um den Alkohol („Der Grappa wird’s schon richten“, „Eine neue Leber ist wie ein neues Leben“) sorgte für Lachsalven und forderte eine Zugabe. Silke Arndt lobte den Auftritt der „Neuen“ als „echte Bereicherung unseres Programms“.

Fester Bestandteil sind hingegen „Die Linden“, die nach einem Schautanz der Markgrafengarde ihre Plätze einnahmen. Im Stile von „Waltraud und Mariechen“ wurden sowohl der neue Metzger als auch die Funktionsweise der neuen Kläranlage genauestens analysiert. Silke Arndt und Eva Katharina Schmidt konnten dieses Jahr das Publikum nicht in gewohntem Maße mit einbeziehen, da die Ehrengäste, auch aufgrund der Witterung, rarer gesät waren. Da fehlte dann einfach etwas . . .

Zum Schluss wurde es aber erst richtig rockig. Das Männerballett Heiligenstadt schlüpfte in die Rolle von AC/DC und sorgte für einen Stimmungshöhepunkt. Dass dabei beim Einmarsch nicht AC/DC aus den Boxen dröhnte, sondern „Survivor“ mit „Eye of the tiger“, interessierte niemand, denn danach ging es wirklich auf den „Highway to hell“.Ein Auftritt, der Appetit auf mehr macht. Im nächsten Jahr.

 

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