Heiligenstadt: Tabea-Famlienzentrum richtet sich neu aus

19.2.2019, 08:00 Uhr
Das Tabea-Gästehaus wird derzeit zur Pflegeeinrichtung umgebaut. Wenn alles fertig ist, stehen auch wieder 47 Betten in einer höherwertigen Ausstattung für Besucher zu Verfügung.

© Stefan Braun Das Tabea-Gästehaus wird derzeit zur Pflegeeinrichtung umgebaut. Wenn alles fertig ist, stehen auch wieder 47 Betten in einer höherwertigen Ausstattung für Besucher zu Verfügung.

Von außen sieht das Gästehaus aus wie bisher, aber im Inneren sind nur noch die Mauern an der gewohnten Stelle. Handwerker geben sich die Klinken in die Hand und arbeiten auf Hochtouren. Die Haustechnik ist nahezu installiert, die Stuckateure haben in den oberen Stockwerken ihre Arbeit nahezu komplett erledigt. Grund genug für Heimleiter Thomas Zapf und Architekt Reiner Schröbel aus Bamberg, beim Jour fixe den Stand der Dinge zu analysieren.

Hinter den Projektverantwortlichen liegen keine einfachen Wochen. Der knappe zeitliche Verzug bereitete wesentlich weniger Kopfzerbrechen als unerwartete „Altlasten, auf die wir bei den Umbaumaßnahmen gestoßen sind“, berichtet Schröbel. Das Brandschutzkonzept war veraltet und musste überarbeitet werden. „Unter anderem wurde ein zweiter Rettungsweg notwendig, das war ‚Basteln im Bestand‘, was das ganze Projekt um fast eine halbe Million Euro verteuert“, erklärt der Architekt.

Besucher wieder willkommen

Die Kosten für das gesamte Projekt mit dem Umbau des Pflegebereiches und dem Altenheim wird sich auf rund 4,5 bis fünf Millionen Euro belaufen. Wenn sämtliche Arbeiten in Heiligenstadt abgeschlossen sind, nach derzeitigem Stand Ende 2020, wird das Gästehaus wieder der Unterbringung von Besuchern zugeführt.

Tabea-Heimleiter Thomas Zapf (links) bespricht mit Architekt Reiner Schröbel aus Bamberg Details des gerade umgebauten Gästehauses.

Tabea-Heimleiter Thomas Zapf (links) bespricht mit Architekt Reiner Schröbel aus Bamberg Details des gerade umgebauten Gästehauses. © Stefan Braun

„Wir werden dann 47 Betten in höherwertigen Räumen als bisher zur Verfügung haben“, freut sich Thomas Zapf. Auch im Pflegebereich werden die Bewohner dann komfortabler als bisher untergebracht werden. Doppelzimmer gehören der Vergangenheit an. Die Zahl der Betten geht dadurch natürlich zurück: „Wir haben daher seit Anfang 2018 keine neuen Leute mehr aufgenommen“, berichtet Zapf. Nach dem Umbau stehen 90 Betten in der Pflege zur Verfügung. Gemäß der Richtlinie „ambulant statt stationär“ des Pflegestärkungsgesetzes II bietet Tabea im Leinleitertal 58 Betten im Bereich „Betreutes Wohnen“ an, die Wohnungen mit Blick über das Leinleitertal haben eine Größe von 43 bis 120 Quadratmeter.

Wichtig war es Thomas Zapf von Anfang an, das Personal in die Umstrukturierung informativ einzubinden: „2018 war daher auch ein schweres Jahr, aber wir mussten niemandem kündigen. Einige Mitarbeiter gingen in Rente, andere bekamen neue Arbeitsplätze vor Ort. Das kam gut an, die Leute konnten sich auf freie Stellen bewerben.“

Personal einbinden

Der Großteil des Personals arbeitet in der Pflege, dort sind 43 Planstellen eingerichtet, auf 60 Köpfe verteilt. Weiteres Personal arbeitet in der Küche und im Restaurant sowie in der Verwaltung und als Hausmeister.

Mit den Baumaßnahmen und der Umstrukturierung einher geht ein Wandel der Unternehmenskultur. Das Unternehmen mit Sitz in Hamburg unterhält neben Heiligenstadt und Hamburg eine weitere Senioreneinrichtung in Fehmarn. Erster Schritt ist eine Änderung des Corporate Design, weg vom bisherigen Rot zu einem hellen Maigrün mit einem moderneren Schriftzug.

Wesentlich schwerer wiegt der Schritt „hin zu unseren Wurzeln, der Diakonie“ wie es in einer Pressemitteilung heißt. Diese Vorgehensweise bedeutete für Tabea in Heiligenstadt die Veräußerung von mehreren Immobilien, speziell der „Bungalows“.

Zapf: „Wir konzentrieren uns auf unser Kerngeschäft, dazu gehören Wertschätzung, Vertrauen und Respekt, sowohl gegenüber den Bewohnern als auch den Mitarbeitern“. Diese Unternehmensphilosophie werde „im Erscheinungsbild symbolisiert“.

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