Heribert Weber ist nun Ehrenbürger von Hallerndorf

31.8.2017, 06:00 Uhr
Heribert Weber ist nun Ehrenbürger von Hallerndorf

© Martin Regner

Es sei „die höchste Auszeichnung, die wir als Gemeinde vergeben können“, erklärte Webers Amtsnachfolger Torsten Gunselmann. Im Juli hatte der Gemeinderat den Beschluss gefasst, den ehemaligen Bürgermeister an dessen 78. Geburtstag für sein Lebenswerk zu ehren.
Altlandrat Reinhardt Glauber erinnerte sich in einem Grußwort an seine erste Begegnung mit Heribert Weber. Die fand nicht in der Kommunalpolitik statt, sondern auf dem Fußballplatz: „Es war Anfang der 70er Jahre, im letzten Jahrhundert“, erzählte Glauber schmunzelnd.

Man habe sich schon auf dem Sportplatz gut verstanden und das sei auch später so geblieben. Von den Vorschriften der Bauleitplanung habe Heribert Weber in seiner Zeit als Bürgermeister aber nie viel gehalten und er hätte als Landrat viel damit zu tun gehabt, dem Hallerndorfer Bürgermeister zu erklären, was alles nicht geht.

Auf der anderen Seite habe sich der Jubilar in seiner Funktion immer als aktiver Wirtschaftsförderer betätigt: „Er wartete nicht darauf, dass eine Firma eine Anfrage stellte. Er ging aktiv auf die Firmen zu. Wenn es sein musste, spannte er auch einer mitbewerbenden Kommune die Firma aus.“ Nach der Verleihung der Ehrenbürgerwürde befinde sich Heribert Weber nun in bester Gesellschaft, so Glauber weiter. Etwa von Uwe Seeler, Ehrenbürger von Hamburg, und Franz Stumpf, Ehrenbürger von Forchheim.

Torsten Gunselmann betonte in seiner Laudatio die besonderen Charakterzüge des Geehrten, die Webers kommunalpolitisches Wirken seit dessen Wahl in den Willersdorfer Gemeinderat anno 1966 prägten. So habe die Gestaltung der kommunalen Gebietsreform in den 1970er Jahren, aus der die heutige Gemeinde Hallerndorf hervorging, vor allem Beharrlichkeit, Geduld und Verhandlungsgeschick erfordert.

Weitblick und Umsicht habe Heribert Weber dadurch bewiesen, dass in seiner Amtszeit als Bürgermeister trotz diverser Anschaffungen und Baumaßnahmen die Schuldenlast der Kommune gesenkt werden konnte. „Deine Verbundenheit zur Bevölkerung, aber auch zu den Vereinen war sprichwörtlich“, lobte Torsten Gunselmann und attestierte Weber, nie abgehoben zu sein, sondern sich immer Bodenständigkeit bewahrt zu haben.

Als es darum ging, das Dach des neu gebauten Bauhofs mit einer Solaranlage zur Stromerzeugung auszustatten oder die Bürgerenergiegenossenschaft Willersdorf und deren Nahwärmenetz zu fördern, habe sich Weber durch Aufgeschlossenheit für Neues ausgezeichnet.

Ganz besonders verkörpere er die Tugend der Heimatliebe, damit sei er „mir und uns ein Vorbild“, meinte Gunselmann. Webers Lebenswerk in der Kommunalpolitik umfasse fast ein halbes Jahrhundert des Engagements, deswegen sei eine abschließende Aufzählung aller seiner Verdienste kaum möglich.

Neben einer Ehrenurkunde aus der Hand seines Amtsnachfolgers erhielt Heribert Weber ein Aquarellbild der Willersdorfer Pfarrkirche, gemalt vom örtlichen Künstler Hans Dörfler.

Eine von Bürgermeister Tarcisio Michelotti angeführte Delegation aus der Hallerndorfer Partnergemeinde Drena in Italien, die von Torsten Gunselmann auf Italienisch begrüßt worden war, überreichte Heribert Weber einen symbolischen Schlüssel für die historische Burg Drena.
Der Geehrte bedankte sich mit der Feststellung, in seiner Heimat im Aischgrund zu arbeiten, sei für ihn immer „ein Hochgenuss“ gewesen. In seinen Dank an langjährige Weggefährten und Mitstreiter schloss Heribert Weber sichtlich gerührt auch seine verstorbene Ehefrau Lotte ein.

Titel mit Stolz führen

Nach Webers Fazit, Kommunalpolitik sei „die Königsdisziplin der Demokratie“, brandete lauter und lang anhaltender Beifall im Saal auf. Bei dem Festakt wurde ihm auch der Titel „Altbürgermeister“ verliehen, den er „mit Stolz führen“ wolle, so Weber.

Für den musikalischen Rahmen sorgte das Berliner Sängerquartett „Vokalprojekt“ unter Leitung des „waschechten Willersdorfers“ Julian Steger, wie es Torsten Gunselmann formulierte. Auf dem Hof des Rathauses gratulierten die Willersdorfer Kindergartenkinder dem Jubilar und frisch gebackenen Ehrenbürger mit einem Geburtstagslied. Aus einem alten Feuerwehranhänger wurde für die Gäste Bier gezapft, dazu spielte der Pautzfelder Musikverein auf.

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