Heroldsbach: Klangvoller Chorgesang zum Jubiläum

17.10.2018, 11:56 Uhr
Heroldsbach: Klangvoller Chorgesang zum Jubiläum

© Alexander Hitschfel

Der Knabenchor aus dem mittelfränkischen Windsbach zählt seit vielen Jahren zur internationalen Spitze. Bei ihrem Auftritt in der Heroldsbacher Marienkapelle zeigten die Jungs unter der Leitung von Martin Lehmann einmal mehr geistliche Musik auf höchstem Niveau und präsentierten eine beeindruckende Symbiose aus Musikalität, Facettenreichtum und stimmlicher Reinheit.

Den Anfang eines klangvollen und großartigen Konzertabends machte noch vor der Begrüßung durch den Ersten Vorsitzenden des Männergesangvereins Eintracht Thurn, Stephan Buchner, Vera Stanislav an der Kirchenorgel mit "Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre", einer Orgelimprovisation von Ludwig van Beethoven. Dann durfte der mit Spannung erwartete Windsbacher Knabenchor ran: Mit "Jauchzet dem Herrn, alle Welt", einer Motette für vier- bis achtstimmigen Chor, setzte der Knabenchor einen ersten Glanzpunkt.

Klangvolle Motetten

Es folgten mit "Exultate Deo" von Alessandro Scarlatti, "Also hat Gott die Welt geliebt" von Heinrich Schütz und "Selig sind die Toten" weitere klangvolle Motetten. Die gesungene Bitte von Johannes Brahms "Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz" leitete zu Vera Stanislav und dem Stück "Je vous salue Marie, plein de grace, le Seigneur est avec vous" von M. Caecile über.

"A Hymn to the virgin", einer Motette für zwei vierstimmige Chöre von Benjamin Britten wurde vom Knabenchor dann das Loblied auf die Jungfrau Maria gesungen. Josef Renners "Veni creator spiritus" eine Motette für achtstimmige Chöre, zeigte den Knabenchor in stimmlicher Bestform, präzise und reich an Klangfarben. Gefühlvolle und emotional geriet das "Ave maris stella", ebenfalls ein Marienhymnus, aus der Feder von Edvard Grieg. Bei Kirchenkonzerten darf ein Komponist natürlich nicht fehlen: Anton Bruckners nachdenkliches "Os justi" fand den Weg ins Konzertprogramm des Windsbacher Knabenchores.

Mit einem weiteren Orgelstück vom Lobgesang der drei Jünglinge im Feuerofen und Emanuel Vogts "Ein neues Lied singt dem Herren" näherte sich der kurzweilige und auf höchstem gesanglichen Niveau präsentierte Abend seinem Ende.

Fulminanter Endspurt

Mit "Jesus und Nikodemus", einer Evangelien-Motette für vier- bis sechsstimmige Chöre, Javier Bustos’ "Pater Noster" und dem Abendlied von Josef Rheinberger legten die Sänger des Knabenchors einen fulminanten Endspurt hin und begeisterten zum wiederholten Male. Pater Ludwig Müller von der Gebetsstätte Heroldsbach, der die Ausrichtung des Konzertes nicht nur durch die Zurverfügungstellung der Marienkirche unterstützte, sprach zum Ende des Konzertes noch ein Gebet.

Der ausdrücklichen Bitte der Eintracht Thurn, nicht während des Konzerts zu applaudieren, sondern sich den Applaus für den Schluss des Konzertes aufzuheben, kamen die zahlreichen Besucher nach. Am Ende gab es kein Halten mehr. Der Lohn für alle Akteure an diesem Abend: Minutenlange stehende Ovationen des Publikums, mit denen die Konzertbesucher ihre Freude und Bewunderung ausdrückten.

Der Jubelverein der Eintracht Thurn hatte sich mit diesem Konzert nicht nur selbst ein Geburtstagsgeschenk, sondern dem Publikum einen Konzertabend beschert, den man wohl so schnell nicht vergessen wird. Und der in der Chronik des Männergesangvereins Eintracht Thurn einen würdigen Platz finden dürfte.

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