Ideen für das Hallenbad gehen langsam aus

6.2.2015, 18:00 Uhr
Ideen für das Hallenbad gehen langsam aus

© Archivfoto: privat

Anton Schreiber hat sich von Anfang an, als er hörte, dass der damalige Badbetreiber Thomas Seibold das Bad aufgeben will, in die Thematik eingeklinkt. Er sprach mit dem Pächter, weil er dachte, die Gemeinde wollte ihn dort raushaben. Dem war aber nicht so, erzählt Schreiber. „Da ist nicht mehr viel zu retten, erklärte mir Seibold damals“, erinnert er sich heute.

Das Hallenbad machte dicht und Schreiber gründete in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Gößweinstein eine Internetplattform, auf der man Ideen für das ehemalige Bad einbringen konnte, die dann diskutiert wurden. „Ich hatte damals den Ansporn, das Bad in irgendeiner Form zu erhalten beziehungsweise dafür Hilfestellungen zu geben.“

Allein schon aus privatem Interesse, verrät er, alle in seiner Familie seien nämlich Leistungsschwimmer. Der 30-Jährige schrieb viele Bad-Unternehmer an, es kamen auch viele interessierte Anbieter und es wurden Ideen wie beispielsweise ein Wellness-Betrieb besprochen. Aber alle waren sich einig: Ein reines Bad lohnt sich nicht. Die Energiekosten sind das eine Problem, das andere der Einzugsbereich und die Verkehrsanbindung.

„Wir mussten uns neu orientieren“, erzählt Schreiber. Dennoch schreibe er trotzdem immer mal wieder Bad-Betreiber an, er selbst hat aber die Hoffnung in dieser Richtung aufgegeben. Danach standen er und ein paar Mitstreiter, die das Leerstehen des Bades verhindern wollten, in Kontakt mit Outdoor-Veranstaltern. Auch mit lokalen Anbietern. Aber immer gab es ein Hindernis: Für eine Kletterhalle war das Gebäude zu niedrig, andere Anbieter fanden das Gebäude zu groß.

Eine Lasertag-Halle war auch im Gespräch. „Das wurde im Gemeinderat aber schnell abgebügelt, das ist eben ein Thema, das in einem katholischen Ort schlecht unterzubringen ist“, erklärt der Unternehmer. Dafür habe er Verständnis. Trotzdem findet er es schade, dass dieser Vorschlag so schnell abgetan wurde, denn „es war der erste Anbieter, der ernsthaft was draus machen wollte.“

Schreiber sieht allgemein ein Problem: Es gibt nach seiner Aussage Gemeinderatsmitglieder, die nicht davon abweichen wollen, weiterhin in der Immobilie ein Hallenbad zu betreiben. Im Gemeinderat seien insgesamt sehr unterschiedliche Positionen vertreten, die sich bei diesem Thema nicht vereinbaren ließen. „Ich habe langsam auch keine Idee mehr, was man machen könnte“, sagt Schreiber.

Super Lage mit Sonne

Was er sich gar nicht vorstellen kann, ist dort eine Produktionsanlage anzusiedeln. „Dort ist eine super Lage mit Sonne, das wäre viel zu schade.“ Für Schreiber führt kein Weg an einem Abriss vorbei, wenn das Therapiezentrum, das sich noch im Gebäude befindet, sich auch ein neues Domizil sucht. Und das sei absehbar.

„Mein letzter Vorschlag wäre ein Generationen-Park“, erklärt Schreiber. Und das mit dem Ziel, alles aufzufangen, was es in Gößweinstein nicht gibt. Einen Festplatz, einen großen Spielplatz mit mehreren Stationen, Wege zum Spazierengehen für Familien mit Kinderwagen und alte und behinderte Menschen. Ein Platz, der für alle offensteht, ob Einheimische oder Touristen. „Das ist noch die einzig sinnvolle Lösung“.

Schreibers Befürchtung aber ist, dass sich die Gemeinderäte einfach nicht einigen können. „Dann wird das Gebäude eine Ruine. Schön ist das nicht.“ Schreiber hat sich jetzt vorgenommen, die Idee „Generationen-Park“ mit dem neuen Bürgermeister Hanngörg Zimmermann zu besprechen. Wenn das Projekt wirklich klappen sollte, kann er zwar auch nicht mehr schwimmen gehen, aber: „Ich bin ein Fan für Kompromisslösungen.“

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