Igensdorf: Baustopp in Sachen Bauhof

1.11.2017, 08:00 Uhr
Igensdorf: Baustopp in Sachen Bauhof

© Foto: Rolf Riedel

Der Spatenstich war termingemäß erfolgt, alles stand auf Erfolgskurs. Jetzt stellt sich beim Aushub der Baugrube plötzlich heraus, dass Arsen, Cadmium und Zink gefunden wurden. Zwar "alles unterhalb der Nachweisgrenze" wie Igensdorfs Bürgermeister Wolfgang Rast beteuert. "Das sind alles natürliche geogene Vorkommen" so Rast weiter, "die vom Sandstein kommen, und sogar im Waldboden schon gefunden wurden."

Weil nun aber seit Anfang des Jahres die Deponieverordnungen verschärft wurden, können die Gräfenberger Steinbrüche den Erdaushub nicht mehr annehmen. Dieser Aushub wurde notwendig, weil der Boden nicht dicht genug ist und mit einer Beimengung von Kalk eine andere Anreicherung erfahren muss.

Nun ist es keineswegs so, dass nicht gleich ein Fachgutachter Proben von dem Boden genommen und untersucht hat. Der Experte brachte allerdings keine Beanstandungen vor. Außerdem wollte man von vorneherein nicht so tief graben, denn ein Keller war nie geplant gewesen. Das Gebäude sollte auf einer Bodenplatte errichtet werden.

Aber schon diese Tragfähigkeit konnte mit dem an der Aushubstelle entnommenen Bodenproben nicht gewährleistet werden. Man grub tiefer und mit jedem Zentimeter, der weiter ins Erdreich führte, so der Igensdorfer Bürgermeister, desto größer wurde das Problem.

Die gesetzlichen Vorgaben sind inzwischen so eng, dass der zutage geförderte Bodenaushub, das sind etwa 3500 Kubikmeter, als Sondermüll gelagert werden müssen. Waren es zuvor etwa zehn Euro pro Kubikmeter, so müssten plötzlich 50 Euro pro Kubikmeter bezahlt werden.

Man beriet sich mit Bürgermeister Rudolf Braun darüber, was zu tun sei. Braun: "Ich hatte den Vorschlag gemacht, das Bauwerk höher herauszuheben und den Boden mit Kalk zu verdichten". Überhaupt, darin sind sich beide Bürgermeister einig, will man versuchen, den größten Anteil des ausgehobenen Bodens wieder in der Baustelle zu verwenden. Es wäre auch zulässig, ein anderes Grundstück damit aufzufüllen. Keineswegs, so die beiden Bürgermeister, kann von einem Baustopp die Rede sein. Man hat nur derzeit damit aufgehört, weiter auszuheben und den Boden aufgehäuft, bis man eine für alle Seiten geeignete Lösung gefunden hat. "Natürlich wird das zu Verzögerungen führen, das ist nun einmal nicht mehr zu vermeiden" so Wolfgang Rast, der nicht ganz nachvollziehen mag, dass man die Maßstäbe so eng angesetzt hat, dass ganz natürliche Erdzusammensetzungen solche Probleme bereiten.

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