Igensdorf: Geburtstagskind Erwin Zeiß hat viel erreicht

15.11.2017, 11:51 Uhr
Igensdorf: Geburtstagskind Erwin Zeiß hat viel erreicht

© Rolf Riedel

Schon die Länge seiner Amtszeit von 42 Jahren stellt eine Besonderheit dar – sieben Wahlperioden hatte sein Nachfolger Bürgermeister Rast ausgerechnet.

Mit 29 Jahren, einer der jüngsten Bürgermeister seinerzeit, zuerst in Stöckach und dann in der von ihm gegen viele Widrigkeiten geschaffenen Großgemeinde Igensdorf, hat Erwin Zeiß die damals teilweise noch eigenständigen Gemeindeteile zusammengeführt und im Rahmen der Gebietsreform wieder aus dem Zwangszusammenschluss mit Gräfenberg regelrecht herausgeklagt.

Viele Gebäude künden von seinen Aktivitäten, nicht nur das Rathaus, die Schule und die Lindelberghalle, sondern sämtliche Feuerwehrgerätehäuser sind unter seiner Ägide entstanden.

Auch als Kreisrat sehr aktiv

Auch als Kreisrat hat der Jubilar seine Fußspuren hinterlassen. Er entwickelte die Obst-Absatz-Genossenschaft, gründete den Musik- und Trachtenverein, den Gesangverein "Edelweiß" Lindelbach-Stöckach und den Förderkreis zur ambulanten Haus- und Krankenpflege, die Gemeindebücherei, den Posaunenchor und unterstützte sämtliche Vereine im Ort. Das Feuerwehrwesen und die Musik gehörte zu seinen besonderen Anliegen.

Der Jubilar, der selbst seit 65 Jahren Posaune spielt, gründete die Musikschule. Auch die Partnerschaft mit der französischen Gemeinde St. Martin-La Plaine wurde von ihm maßgeblich befördert. 1985 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande, 2009 kam das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse dazu.

Schon am Samstag begann im Landgasthof "Drei Linden" in Etlaswind der Gratulationsreigen, zu dem nicht nur nahezu alle Vereinsvorstände, sondern auch Bürgermeister Wolfgang Rast und Siggi Ottenschläger gekommen waren.

Weiter ging es am Sonntag mit einem Festgottesdienst in der Igensdorfer St.-Georgs-Kirche, den der langjährige Ortspfarrer Heinz Hofmann besonders feierlich gestaltete.Der Posaunenchor unterstützte dabei musikalisch. Vorausgegangen war ein kleiner Kirchenzug vom evangelischen Gemeindehaus aus zur Kirche. In Forth machte beim Mittagessen die MTV-Trachtentanzgruppe dem Jubilar ihre Aufwartung.

Der eigentliche offizielle Empfang der Marktgemeinde — die Markterhebung im Jahr 1980 war ebenfalls den intensiven Bemühungen des Altbürgermeisters zu verdanken — fand dann am Montagabend in der Aula der Grundschule statt. Musik stand im Mittelpunkt, nicht nur das Lehrerensemble der Musikschule spielte zu Ehren seines Gönners auf, auch die "Brass Busters", die vor längerer Zeit schon ihre aktive gemeinsame musikalische Tätigkeit beendet hatten, trafen sich auf ausdrücklichen Wunsch des Jubilars zu einem Revival.

In seiner Begrüßung konnte Bürgermeister Rast nicht nur nahezu sämtliche Bürgermeister der Nachbargemeinden begrüßen, auch der Landkreis war durch Rosi Kraus vertreten, Ex-MdL Eduard Nöth war ebenso gekommen wie Altlandrat Reinhardt Glauber und MdL Thorsten Glauber, die katholische Kirchengemeinde war durch Ruhestandspfarrer Wolfgang Kuntze repräsentiert.

Großen Bogen gespannt

Rast, der selbst mehr als 35 Jahre mit seinem Vorgänger verantwortlich zusammengearbeitet hatte, schlug einen großen Bogen von dem ersten Tag seiner Tätigkeit in der damaligen Gemeinde und konnte eine ganze Reihe von Anekdoten beisteuern, die ein anschauliches Bild für die Energie, den Durchsetzungswillen und die Empathie des Altbürgermeisters zeichneten.

Nachbarbürgermeister Rudolf Braun übergab dem Jubilar symbolisch ein Ruhekissen, auf dem er sich nun getrost niederlegen könne. Auch das Geburtstagskind ergriff am Ende das Wort, um sich bei seinen vielen Mitstreitern und seiner Familie für die vielen Jahre des Miteinanders zu bedanken und noch einige Reminiszenzen beizusteuern.

Erwin Zeiß wollte keine Geschenke. Er bat um Spenden, die er örtlichen sozialen Einrichtungen zukommen lassen will.

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