Igensdorf: Historisches Gartenhaus wurde versetzt

2.6.2018, 20:00 Uhr
Igensdorf: Historisches Gartenhaus wurde versetzt

© Fotos: Hella Ziefer

"Aus einer ‚Kerwa-Idee’ ist ein tolles Projekt geworden", sagt Igensdorfs Bürgermeister Wolfgang Rast und meint damit das Versetzen der ehemaligen Laube aus dem früheren Wirtsgarten des Gasthauses "Zum Goldenen Stern" auf den St.-Martin-la-Plaine-Platz.

"Nach dem Verkauf des Anwesens hätte das historische Gartenhaus aus dem Jahre 1902 dem Neubau eines Mehrfamilienhauses weichen müssen. Damit wäre wieder ein Stück Alt-Igensdorf verloren gegangen", erklärt Pressesprecherin Hella Ziefer.

Die Igensdorfer Kerwaburschen unter der Führung von Gemeinderat Peter Friedrich hatten laut Ziefer die Idee, das Gartenhaus mit dem charakteristischen Krüppelwalmdach einfach zu versetzen. Gesagt getan, der nahegelegene Festplatz schien der optimale neue Platz für das Gartenhaus zu sein. "Es kann den Platz als Ort der Begegnung von Jung und Alt deutlich aufwerten", meint Hella Ziefer. Bürgermeister und Gemeinderat unterstützten die Idee sofort und der neue Besitzer des früheren Wirtsgartens, Thomas Albert, schenkte den Kerwaburschen das Gartenhaus.

Am 24. März war es so weit. Peter Friedrich hatte eine Umzugsmannschaft und technisches Gerät organisiert. Zimmerer Stefan Maar bereitete das Gartenhaus für den Transport vor. Thomas Albert hatte einen Kranführer vermittelt.

Angespannt beobachteten die Helfer, wie dieser das Holzständerbauwerk behutsam auf den Tieflader hievte. Geschafft. Die Helfer verzurrten das ungewöhnliche Transportgut und der eigentliche Umzug konnte beginnen. "Wolfgang Merkl steuerte seinen Schlepper ganz sachte durch die Gräfenberger Straße über die Kindergartenstraße und Bühlstraße zum neuen Bestimmungsort", erzählt Hella Ziefer. Viele Anwohner seien überrascht gewesen, als sie ein Gartenhäuschen begleitet von Helfern vorüberziehen sahen. Alle Engstellen wurden gut gemeistert. "Nur in der Bühlstraße mussten sich die Helfer mächtig ins Zeug legen, denn da ragten Äste in die Straße", sagt Hella Ziefer.

"Ich habe die Arbeiten mit Interesse verfolgt und man kann sagen, dass hier etwas Großes geleistet wurde", meint Wolfgang Rast. Er beobachtete, wie das Gartenhaus auf einen vorbereiteten Sockel gesetzt wurde. Doch damit nicht genug. Die Laube wurde danach verputzt, gestrichen und verkabelt. Dachziegel wurden ergänzt, Regenrinnen installiert und es bekam einen Boden. Mittlerweile stehen innen Tische und Bänke. Im Rahmen der Igensdorfer Kirchweih im Juni soll das Gartenhaus vor dem Bieranstich durch Bürgermeister Rast eingeweiht werden. Dieser meint: "Das Projekt wäre nicht so hervorragend gelungen, wenn es nicht zahlreiche Freiwillige mit helfenden Händen und den unentgeltlichen Einsatz geeigneter Maschinen gegeben hätte."

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