Igensdorf: Kein Grund für Pessimismus

13.1.2017, 06:00 Uhr
Igensdorf: Kein Grund für Pessimismus

© Foto: Carmen Schwind

„Das ist Gänsehaut-Feeling“, meinte Igensdorfs Erster Bürgermeister Wolfgang Rast (Igensdorfer Umland) während des Neujahrsempfangs. Sichtlich beeindruckt waren die Gäste vom Beitrag von Johanna Britting, die das Stück „People Help The People“ von Birdy vortrug und sich selbst am Flügel begleitete. Viel Applaus bekam auch Enrico da Cruz, der auf seinem Saxophon „Yakety Sax“ spielte. Beide sind Schüler der Musikschule. Für ihr Können wurden die jungen Künstler mit dem Igensdorfer Musikpreis geehrt. Der Preis wurde vom Vorsitzenden des Fördervereins der Musikschule, Norbert Reindl, gestiftet und ist mit je 50 Euro dotiert. „Wir wollten aufmerksam machen auf die Musikschule und auch besonderes Können belohnen“, erzählte Reindl.

Die Gemeinde legt großen Wert auf die musikalische Ausbildung ihrer Jugend. „Deshalb sage ich denen, die uns vorwerfen zu viel Geld für die Musikschule zu investieren: Geht doch einfach mal hin! Geht hin und hört euch an, was die können und leisten“, meinte Rast.

Neben den Investitionen für die Musikschule hatte die Marktgemeinde im vergangenen Jahr auch große Schritte zur Konsolidierung der Verwaltung unternommen. Beispielsweise wurden ein neuer Geschäftsführer und eine neue Kämmerin eingestellt oder Daten und Programme wurden ausgelagert. Der Breitbandausbau war beendet worden. In Sanierungsmaßnahmen war investiert und ein gemeinsamer Bauhof mit Weißenohe geplant worden.

Thomas Silberhorn, CSU-Bundestagsabgeordneter und Parlamentarischer Staatssekretär, griff das Thema Musikschule auf und meinte, dass hier jeder Euro gut angelegt sei. „Ich bin in vielen Ländern unterwegs, wo junge Leute keine solche Chance haben“, trug Silberhorn vor. Beispielsweise würde sich die Bevölkerung in Afrika bis zum Jahr 2050 verdoppeln und es müssen jedes Jahr 20 Millionen Arbeitsplätze geschaffen werden, damit die Jugendlichen Beschäftigung haben. „Bildung ist wichtig, sonst sind ganze Länder destabilisiert, wenn es keine Perspektiven gibt“, meinte der Bundestagsabgeordnete. Doch bedeute Bildung auch, dass Menschen Kritik üben. „Bildung kann also riskant sein für Machthaber“, so Silberhorn. Bildung sichere die Freiräume und Offenheit einer Gesellschaft. Keine Freiheit zu haben, sei dagegen gefährlich. Deutschland müsse weiter Zuflucht vor Verfolgung bieten; allerdings nicht für jeden. Er wies darauf hin, dass Europa gar nicht schlecht da stehe. Deshalb gebe es für das neue Jahr keinen Grund zum Pessimismus.

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