Im Effeltricher Fasching blieb kein Auge trocken

18.1.2016, 12:00 Uhr
Im Effeltricher Fasching blieb kein Auge trocken

Den ersten Glanzpunkt setzte dann die Jugendgarde mit ihrem Marschtanz. Inzwischen kommen Mädchen aus vielen Teilen des Landkreises nach Effeltrich, um hier in der Garde zu tanzen „Das ist ja schon fast eine Kreisauswahl, die heute auf der Bühne steht“, sagte Moderator Ulrich Werner.

Werner steuerte mit seinem losen Mundwerk nicht nur selbst einen hohen Unterhaltungswert zur Prunksitzung bei, sondern wäre mit Sicherheit auch ein Aspirant für den Veitshöchheimer Fasching.

Die wohl beste Bütt an diesem Abend kam von einem Stammgast genau dieses Fernsehfaschings: Wolfgang Düringer von der Gochsheimer Zwiebelelf begeisterte auch das Effeltricher Publikum mit seinem Auftritt. Überall gebe es derzeit „Miss-Wahlen“, sagte er. Aber wie würde man zu einer Misswahl unter Bankerinnen sagen? „Miss-Kredit“. Oder bei Pädagoginnen? „Miss-Bildung“. Oder bei Hebammen? „Miss-Geburt“.

Bekannter Kabarettist

Obwohl sie jedes Jahr einiges einstecken müssen, besuchen zahlreiche Politiker Jahr für Jahr die Prunksitzung in Effeltrich. So zählten der CSU-Bundestagsabgeordnete Thomas Silberhorn, seine Landtagskollegen Michael Hofmann (CSU) sowie Thorsten Glauber von den Freien Wählern wieder dazu.

Die Zwetschgerla, die Kleinsten des Vereins, tanzten diesmal in einer 15er-Formation zum Thema Alm-Gaudi. Mit „dem Eich“ stand ein weiterer bekannter fränkischer Kabarettist auf der Bühne in der Effeltricher Mehrzweckhalle, der als „entspannter Franke“ anfänglich zwar etwas „Anlaufschwierigkeiten“ hatte, dann aber die Drehzahlen erhöhte und nicht zuletzt mit tiefgründigen Fragen sein Publikum trotzdem noch begeisterte: „Was zählen Schafe wenn sie nicht schlafen können?“, „Bekommen Brandopfer Rabatt im Krematorium?“ oder „Was machen Sommersprossen eigentlich im Winter?“ zählten da zu den harmlosesten Fragen.

Danach durfte die das zehnjährige Tanzmariechen Anna Kupfer auf die Bühne. Die Vereinsvorsitzende Elke Mölkner sorgte im Anschluss dafür, dass verdiente Vereinsmitglieder mit Orden geehrt wurden. Der diesjährige Hausorden ging an den griechischen Dorf-Gastwirt Matze. Überreicht wurde dieser durch die Effeltricher Kabarettistin Claudia Bill, die im Vorjahr den Orden bekam.

Stilvoll und grazil ging es im Programm weiter, als die Juniorengarde ihren Marschtanz auf die Bühne brachte. Es gab an diesem Abend einige Neuerungen, unter anderem war Premiere für das Junioren Schautanzpaar Clara und Marie — der Allamoschee-Import aus Kersbach. Jahr für Jahr eine stärkere Leistung bringt Tanzmariechen Sophia auf die Bühne, und auch Tanzmariechen Michelle zeigte Höchstleistungen.

Das Salz in der Suppe

Kreativ wie eh und je war das Effeltricher Männerballett, welches mit „Effeltrich sucht den Superstar“ ein bekanntes TV-Format kopierte und mit Justin Breischer ein gelungenes Justin Bieber-Double auf die Bühne brachte. Nach dem Marschtanz der Aktiven durften dann die „jungen, wilden singenden Bäuerinnen“ ran, die wie das Salz in der Suppe zu den Prunksitzungen der Allamoschee gehören und die ihre Tracht diesmal in Glitzer-Kleidchen eingetauscht hatten. Gemeinsam mit dem neuen Effeltricher Pfarrer und Landrat Hermann Ulm stellten sie den Georgi-Ritt nach, was im Publikum für wahre Lachsalven sorgte.

„Mach mir den Esel“ : Unter diesem Motto sorgte Kabarettist Oti Schmelzer für strapazierte Bauchmuskeln. Auch hier musste Landrat Hermann Ulm wieder herhalten. Nach dem Junioren-Schautanz durfte dann als letzter Wortbeitrag an diesem Abend Bauchredner Marcelini mit Hund Oskar auf die Bühne, der am Ende der rund sechsstündigen Sitzungs-Marathons noch einmal die Lacher auf ihrer Seite hatten.

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