Im Schnelldurchlauf zum Ausbildungsplatz

27.5.2015, 18:20 Uhr
Im Schnelldurchlauf zum Ausbildungsplatz

© Foto: Michael Müller

Mit über 100 Jugendlichen hatten die Organisatoren vom Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) gerechnet. Nur etwa 40 hatten sich angemeldet, gekommen sind nur zwei Dutzend. Einer von ihnen ist Jonas Hormeß aus Poxdorf.

Der Mittelschüler, der zur Zeit in der 9. Klasse auf seinen Qualifizierenden Hauptschulabschluss in Baiersdorf hinarbeitet, will sich über die Berufsfelder Industriemechaniker und Fachkraft für Lagerlogistik informieren. „Ich suche noch für den Herbst eine Ausbildungsstelle.“ Da kann ihm Otmar Bähr, Ausbilder bei Kennametal Ebermannstadt keine großen Hoffnungen machen. „Die großen Unternehmen schauen, dass sie schon ein Jahr vorher mit der Auswahl beginnen und bis Weihnachten alles unter Dach und Fach haben.“

Dialog ist selten

Und doch wagt sich der Jugendliche in die Gespräche im 25-Minuten-Takt. Doch zu einem echten Dialog kommt es nur selten. Was an dem schüchternen Schüler und seinen wortgewandten Gegenübern liegt. Und an der Anzahl der Anforderungen, die an die künftigen Industriemechaniker gestellt werden. Von mathematischen Kenntnissen, räumlichem Vorstellungsvermögen, technischem Verständnis und handwerklichem Geschick ist die Rede.

Mathe und Deutsch sind wichtig

Zugute kommt Jonas, dass er schon einige kurze Praktika innerhalb der Schulzeit geleistet hat, etwa in einer Fräserei und einer Schreinerei in Poxdorf, sowie bei Siemens in Erlangen. Das freut Kurt Schmitt, der bei Gebrüder Waasner in Forchheim die technischen Berufe ausbildet. Mechatroniker etwa nur mit Mittlerer Reife, „wegen der sehr schweren Prüfung“. Bleiben Industrie- oder Werkzeugmechaniker. „Gute Mathe- und Deutsch-Noten sind sehr wichtig. Auf Englisch legen wir weniger Wert.“

Für Jonas soll seine spätere Arbeit im technischen Bereich liegen. „Mir liegen logisches Denken und Mathematik. Fürs Rechnen brauche ich nur einen klaren Kopf.“ Wenn es im Herbst nicht klappen sollte, rät Otmar Bähr, solle er sich einen Plan B zurechtlegen. „Entweder im M-Zug die Mittlere Reife anstreben oder die Zeit für verschiedene Praktika nutzen. Das Schlechteste wäre es, nichts zu tun.“

Am Ende glimmt bei Jonas ein wenig Hoffnung auf einen Ausbildungsplatz in diesem Jahr auf. Bei Bosch in Bayreuth werden dringend angehende Elektroniker für Informations- und Systemtechnik gesucht.

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