Im Sechseck geht es durch das Mais-Labyrinth

3.7.2014, 21:44 Uhr
Im Sechseck geht es durch das Mais-Labyrinth

© Franz Galster

Bereits im jetzigen Stadium des Wachstums ist das Schema zu fixieren. Der Mais soll noch nicht zu hoch sein, andererseits aber beim Anlegen klare Konturen erlauben. Dreimal bot der Landwirt in den letzten vier Jahren das Event an, das von vielen Besuchern gerne angenommen wird. 2013 hatte Galster ausgesetzt, dem Acker mit der Fruchtfolge Erholung gegönnt.

Basis des Labyrinths ist ein sorgfältig ausgearbeiteter Plan, den Tochter Corinna Galster auf dem Computer entworfen hat. Bildeten die Gassen im Mais in früheren Jahren ein Dreieck oder Quadrat, so hat sie dieses Mal ein Spinnennetz, ein Sechseck, entworfen. Dieses komplizierte Gebilde auf dem 3,5 Hektar großen Feld aufzubringen wäre eine große Herausforderung, gäbe es nicht GPS und den Agraringenieur Georg Eiblmeier.

Der Niederbayer ist aus dem Raum Straubing angereist und wirkt in diesem Moment im Feld fast ein wenig wie von einem anderen Planeten. Er trägt nämlich auf dem Rücken deutlich sichtbar ein Gerät mit Antenne, vor sich einen Laptop. Darauf hat er in die Parzelle in der Landkarte den Plan von Corinna Galster eingepflegt.

Auf dem Bildschirm erhält er per Satellit auf den Meter genau die Position, wo er steht. „Präzises Arbeiten unter genauer Beachtung der Koordinaten ist erforderlich“, sagt der Experte. Er legte schon früher den Irrgarten an. Jetzt weist er wieder rund 1800 Meter Weg aus. Um Fehler zu vermeiden, haben sich alle Be- teiligten eine strikte Arbeitsfolge verordnet.

Georg Eiblmeier positioniert jeweils den Eckpunkt des künftigen Ganges. Ihn begleitet Daniel, ein Praktikant auf dem Hof aus Südtirol, markiert die Stelle mit eineinhalb Meter hohen Plastikstäben. Daniel wartet, bis Sebastian, Eiblmeiers Sohn, nachrückt und die Position sichert. Er selbst schließt dann wieder zum Vermesser auf, sobald diese Stelle von Edgar Friedl gesichert wird, um ein Zeichen den Ausmähern zu geben. Friedl sorgt dafür, dass die Markierungspfosten sofort wieder entfernt werden. Nur so kann sicher gestellt werden, dass nicht versehentlich eine falsche Gasse geschnitten wird.

Denn im weiteren Abstand folgen Horst Kaul und der Angestellte Tobias Mehler mit dem Balkenmäher. Mehler nimmt auch die Sense zu Hilfe, um eventuell stehengebliebene Maishalme noch zu entfernen die später Stolperfallen bilden würden. Die Gasse ist somit in das Maisfeld geschnitten. Corinna Galster steht derweil immer wieder kritisch mit ihrem ausgedruckten Plan in Händen und markiert bereits ausgemähte Wege, um Fehlschnitte zu vermeiden. Das wäre dann nicht mehr zu korrigieren und würde richtig Kopfschmerzen bereiten.

Kreuz und quer gesät

Der Mais wurde bewusst und mit doppeltem Aufwand quer und längs zum Feld gesät, um keine leichte Orientierung durch Maisreihen zu ermöglichen, erläutert Markus Galster. Vor der endgültigen Eröffnung des Labyrinths werden Helfer nochmals den ganzen Weg sorgfältig abgehen und in die Gänge hängende Maisblätter entfernen. Damit sollen mögliche Schnittverletzungen vermieden werden.

Auf dem Weg durch den Irrgarten werden die Kinder vier Stationen finden, wo sie Fragen beantworten und die Passage abstempeln lassen können. Natürlich wartet irgendwo auch die Schatztruhe mit einer Überraschung. Im Zentrum finden die Besucher eine Aussichtsplattform, die einen Blick über das Feld ermöglicht. Am Ein-/Ausgang wartet an den offenen Tagen noch ein buntes Unterhaltungsprogramm und lädt zum Verweilen ein. Erfahrungsgemäß finden Kindergruppen, Schulen und Wandergruppen zu verschiedenen Anlässen aus dem Raum bis Nürnberg den Weg hierher. Die Lage unmittelbar am Gosberger Bahnhof bietet zudem eine gute öffentliche Verkehrsanbindung.

Das Mais-Labyrinth öffnet am Sonntag, 3. August, 11 Uhr, seine Pforten. Geöffnet ist samstags, 14 bis 18 Uhr, sonntags, 11 bis 18 Uhr, oder nach Vereinbarung unter Telefon (0 91 91) 9 48 58.

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