Immer der Nase nach — das funktioniert bei Gas nicht

24.9.2014, 17:38 Uhr
Immer der Nase nach — das funktioniert bei Gas nicht

© Foto: Anestis Aslanidis

Goedeke kommt eigentlich aus Norddeutschland, doch die Kontrolle der Gasleitungen führt ihn auch bis nach Franken. 1200 Kilometer Gasleitungen überprüft er allein in diesem Jahr in ganz Deutschland. In Buttenheim zwischen Forchheim und Bamberg hat er bereits alle Gasleitungen im Ort kontrolliert. In Eggolsheim handelt es sich lediglich um einen Teil des etwas mehr als einen Kilometer langen Ortsnetzes. Wenn er dort fertig ist, macht er in Ebermannstadt weiter.

Mit seinem weißen Lieferwagen fährt Goedeke bis vor die Gasdruckregelanlage, ein grüner Metallkasten an einem Schotterweg im Industriegebiet von Eggolsheim. Dort packt er das Gasspürgerät und die Teppichsonde aus dem Kofferraum und testet die Funktionsfähigkeit.

Eiergeruch soll warnen

Die Teppichsonde ist ein flacher Gummilappen, den Goedeke an einem langem Stab mit zwei Rädern vor sich her schiebt. Dabei wird die Luft von der Bodenoberfläche unter dem Teppich angesaugt und in das Gasspürgerät geführt, das an seinem Gürtel befestigt ist. Dieses Gerät überprüft, ob in der Luft Gas enthalten ist. Wenn die Leitung in der Erde leck wäre, würde Gas austreten und an die Oberfläche steigen. In so einem Fall schlägt das Gasspürgerät Alarm.

Doch das sei sehr selten der Fall, meint Goedeke. Hier in der Region waren seine Einsätze eher langweilig, nirgendwo hat er austretendes Gas entdeckt. Für die Bevölkerung eine gute Nachricht. Ihre Sicherheit ist nicht durch entzündliches Gas gefährdet. Goedeke klärt auf, dass Erdgas ohnehin nicht giftig sei. Es ist aber auch unsichtbar und dazu noch geruchsneutral. Deswegen wird es künstlich mit einem Geruchsmittel versetzt, das an faule Eier erinnert. So entsteht der typische Gasgeruch, der als Warnsignal dient.

Digitale Pläne und GPS

Um sicherzustellen, dass Goedeke tatsächlich dort misst, wo die Leitungen verlaufen, hat er einen Tablet-PC vor den Bauch geschnallt, der ihm die Pläne der Leitungen digital anzeigt. Mittels GPS wird sein eigener Standort dazu noch als Punkt auf den Plänen dargestellt.

Doch warum können die Kontroll-Arbeiten nur bei schönem Wetter durchgeführt werden? Bei Regen versiegelt das Wasser die Erdoberfläche, das Gas würde dann über eine breitere Fläche verteilt aufsteigen. Es wäre dadurch schlechter wahrnehmbar und könnte so auch in die Häuser ziehen. Gleiches gilt bei Bodenfrost, weswegen die Kontrollen vor der Winterperiode erledigt sein müssen.

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