In Heroldsbach verweilt zurzeit die Rippe einer Heiligen

27.10.2018, 17:58 Uhr
Geschützt durch Holz, Metall und Sicherheitsglas: Ein Stück des Rippenknochens der Heiligen Bernadette soll sich in dem kunstvoll gestalteten Heiligenschrein befinden.

© Alexander Hitschfel Geschützt durch Holz, Metall und Sicherheitsglas: Ein Stück des Rippenknochens der Heiligen Bernadette soll sich in dem kunstvoll gestalteten Heiligenschrein befinden.

Es ist schon eine kostbare Fracht, die in Heroldsbach zu sehen ist. „Das ist ein Stück des Rippenknochens der Heiligen Bernadette“, erzählt Pater Ludwig, Rektor der Gebetsstätte. Die Reliquie „tourt“ in der Zeit vom 6. September bis zum 23. November durch verschiedene Bistümer in Deutschland.

Die Idee, warum man die Reliquien auf die Reise geschickt hat, liegt auf der Hand: „Es soll ganz einfach Pilgern und Kranken in Deutschland, die zur Linderung ihrer Beschwerden und ihres Leides auf die Fürsprache der heiligen Bernadette bei Gott setzen, den Weg verkürzen“, sagt der Rektor.

Reliquien sind die sterblichen Überreste oder Gegenstände von als heilig verehrten Personen. Unterschieden wird dabei in sogenannte „primäre Reliquien“ und „Sekundärreliquien“. Erstgenannte bezeichnen die Leichname Heiliger oder Seliger, größere Körperteile oder die Asche ihrer verbrannten Körper.

Ankunft einer Reliquie: Arbeiter befördern den etwa 40 Kilogramm schweren Heilgenschrein ins Innere der Gebetsstätte.

Ankunft einer Reliquie: Arbeiter befördern den etwa 40 Kilogramm schweren Heilgenschrein ins Innere der Gebetsstätte. © Ann Kathrin de Ciero

Unter „Sekundärreliquien“ versteht man hingegen kleinere Körperteile oder Objekte – von Schmuck, Holzstücken bis hin zu Kleidungsstücke, die unmittelbar von den Heiligen berührt, getragen oder anderweitig benutzt worden sind. Für Gläubige ist die Nähe oder die Berührung einer Reliquie eine Quelle, um im Gebet neue Kraft und Zuversicht zu tanken. Oft wird von Wunderheilungen kranker Menschen gesprochen.

Der rund 40 Kilogramm schwere Heiligenschrein, in dem sich die Rippe der Bernadette befindet, wird immer durch zwei Begleiter der Malteser von Bistum zu Bistum auf seiner Reise begleitet und auch beaufsichtigt.
Pater Ludwig freut sich darüber, dass ausgerechnet die Gebetsstätte Heroldsbach den „Zuschlag“ in der Erzdiözese bekommen habe, die Reliquie ausstellen zu dürfen.

Gemeinsam mit Heroldsbach stand damals auch Marienweiher als Ausstellungsort zur Diskussion, verrät der Pater, der besonders Generalvikar Georg Kestel für dessen Unterstützung dankte, die Reliquie nach Heroldsbach zu holen.

Der wertvolle Schrein wird immer und überall bestens bewacht – von Mitarbeitern der Malteser.

Der wertvolle Schrein wird immer und überall bestens bewacht – von Mitarbeitern der Malteser. © Ann Kathrin de Ciero

Am Samstag findet zu Ehren der heiligen Bernadette um 11 Uhr eine Messe, um 15 Uhr ein Krankengottesdienst mit Krankensalbung und um 19 Uhr ein Gottesdienst mit anschließender Nachtanbetung in der Marienkirche statt.

Am Sonntag wird dann um 11 Uhr das Pontifikalamt mit Erzbischof Ludwig Schick gefeiert. Um 13.30 Uhr wieder zum gemeinsamen Gebet der Pilger eingeladen, um 18 Uhr erneut Gottesdienst gefeiert und um 20 Uhr steht Lobpreis und Nachtanbetung auf dem Programm.

Der Montagfrüh beginnt mit einem Morgenlob. Danach findet um 15 Uhr ein Pilgergottesdienst statt, bevor um 19 Uhr erneut eine Heilige Messe gefeiert wird. Am Dienstag um 8 Uhr wird der Reliquienschrein mit einer Messe wieder aus der Gebetsstätte verabschiedet.

 

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