In Kersbach brauchen die Autofahrer Geduld

22.6.2017, 19:54 Uhr
In Kersbach brauchen die Autofahrer Geduld

© Hubert Bösl

Die Bahn ist gleichzeitig zu schnell und zu langsam, fast schon ein Kunststück. Eines, das die Stadt allerdings in die Bredouille bringt. So sieht es aus: Der Bahnhof Kersbach wird schneller fertig als die Stadt gedacht hat, damit muss bis Ende August auch der Kreisverkehr plus Anschluss auf der Bahnhofstraße fertiggestellt sein, „sonst stehen die Bürger, die in Kersbach aussteigen auf der Wiese“, erläutert Tiefbauamtsleiter Werner Schaup. Außerdem wird der Pendlerparkplatz zunächst provisorisch hergerichtet.

Also wird bereits am Montag nächster Woche die Bahnhofstraße einspurig befahrbar. Eine Baustellenampel regelt den Verkehr. Das wäre halb so wild, immerhin bleibt sie in beide Richtungen befahrbar, man könnte außerdem über die Baiersdorfer Straße und die Brücke über die A73 ausweichen.

Dummerweise ist die Brücke aber wegen der Bahnbauarbeiten gesperrt. Die Bahn ist hier im Verzug und braucht auch noch eine Weile, wahrscheinlich bis Ende August, schätzt Roland Brütting vom Ordnungsamt. FW-Stadtrat Ludwig Preusch fand es im Finanzausschuss ganz und gar nicht lustig, dass es die Kersbacher nun noch schwerer haben.

Zu den Kosten: Die Stadt braucht 2017 nun mehr Geld als gedacht für den Kreisel, 170000 Euro. Insgesamt kostet der Kreisverkehr mit allem Drum und Dran 820000 Euro. Die Summe missfiel der SPD gewaltig. „Schließlich war im Mai noch von 485000 Euro die Rede“, erklärte Stadträtin Anita Kern. Damit seien die reinen Baukosten gemeint gewesen, argumentierte Schaup. Die hätten sich um etwa 100000 Euro erhöht, der Rest wäre sowieso noch obendrauf gekommen (Straßenlaternen, Beschilderung, Ablösesumme weil Kreisstraße).

Ebenfalls nicht einverstanden zeigten sich Kern und FGL-Stadtrat Gerhard Meixner, dass für die außerplanmäßigen Mehrkosten in diesem Jahr der Radwegebau herhalten muss, für den 2017 dann 120000 Euro weniger zur Verfügung stehen. Damit wäre der Lückenschluss von der Trubbach-Brücke über die Lände bis nach Hausen/Baiersdorf finanziert worden. Da die nächste Besprechung mit den betreffenden Gemeinden erst im Oktober ist, werde der Radweg 2017 nur bis zur Lände gebaut, die 120000 Euro seien damit frei, argumentierte Werner Schaup.

BEKE MAISCH

 

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