"In Weingarts sind die Menschen besonders herzlich"

1.8.2018, 17:04 Uhr

© F oto: Franz Galster

Hans Schmitt und Alfred Kügel hatten im Sportheim der DJK Weingarts eine Feier organisiert, darunter Pfarrer Alfred Beißer und Bürgermeister Konrad Ochs, deutsche und indische Freunde.

Chorleiterin Alexandra Göß-Schmitt improvisierte mit den Gästen einen Chor. Man sang ein freudiges Halleluja für den Jubilar und feierte wie in einer großen Familie. Baptist Menezes aus der Diözese Udupi im Bereich des Erzbistums Bangalore im Süden Indiens kam nach Weingarts erstmals 1981 als Urlaubsvertretung für den damaligen Pfarrer Weber.

Ganz fremd war ihm Franken nicht. Er wurde in Deutschland vor 44 Jahren zum Priester geweiht und hat Moraltheologie in Rom studiert, weilte zwischenzeitlich in Münster und Osnabrück und hatte schon eine Vertretung in Ebermannstadt wahrgenommen. "Baptist", so kennen ihn seit 37 Jahren die Weingartser, wohnte die ersten Jahre bei Cäcilie und Fritz Schmitt und wurde hier liebevoll betreut.

"Da sind jerzliche Menschen"

"Weingarts, da sind die Menschen besonders herzlich, nehmen an Ereignissen und am Gottesdienst teil", sagt Baptist. Der Jubilar beteuert, dass er in Deutschland beste Erfahrungen gemacht hat — und besonders intensive eben in Weingarts. Diese Gesellschaft wollte er auch seiner 44-jährigen Schwester Cosess Menezes zeigen, die ihn begleitet hat, ebenso wie Pfarrer Royson Fernandes: "Very friendly people", sagte der, angetan von der fränkischen Gastfreundschaft. "Nur das Klima" sei zurzeit in Deutschland etwas unangenehm, meint Fernandes, der sehnsüchtig an die 29 Grad Wärme daheim denkt.

Die Freundschaft zwischen Franken und Indern ist über die Jahre auf beiden Seiten gewachsen. So waren die Weingartser 1988 mit zwölf Personen zum ersten Mal zu Besuch in Indien und seitdem in gewissen Abständen immer wider dort.

"Das erste, was wir dorthin mitbrachten, war ein Faxgerät", erinnert sich Hans Schmitt. Auf diverse Weise unterstützen die Weingartser über die Jahre soziale Einrichtungen wie das örtliche Krankenhaus. Als helfende Freunde möchten sie auch unbedingt in Erinnerung bleiben. Baptist Menezes hatte einige Saris, die unverwechselbare Kleidung der Inderinnen, als Geschenk mitgebracht. Schöne Geste von einigen Weingartser Frauen, dass sie diese Kleidung aus Verbundenheit beim Fest trugen. Am 9. August werden die Gäste Deutschland verlassen.

Hans Schmitt ist gern bereit, noch verbleibende Wünsche zu erfüllen. Schillingsfürst, der Kreuzberg oder auch Bamberg mit seinem Dom stehen noch auf dem Gäste-Programm. Orte der Erinnerung und vertraute Freunde gilt es zu besuchen. Da macht Hans Schmitt gern den Chauffeur.

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