Integration in Forchheim: Heldinnen des Alltags helfen

FORCHHEIM - Zwölf Frauen aus mehreren Kontinenten erhielten bei einer kleinen Feierstunde im Bürgerzentrum der Christusgemeinde ein Zertifikat überreicht: In einem zweimonatigen Kurs wurden sie zu Integrationslotsinnen ausgebildet und sollen nun im Alltag Brücken zwischen den Menschen bauen, wie es Kathrin Reif vom Bürgerzentrum formulierte.

Die Integrationslotsinnen stehen ab sofort als ehrenamtliche Ansprechpartnerinnen zur Verfügung, etwa wenn in einer Schule ein Elterngespräch ansteht und jemand zum Übersetzen benötigt wird.

Frauen seien die Managerinnen des Alltags und in ihnen stecke ein großes Potential, so Kathrin Reif. Deswegen sei der nunmehr sechste Integrationslotsen-Kurs ausschließlich weiblichen Teilnehmern vorbehalten gewesen. Schließlich gehe es im Alltag auch um sensible Themen, etwa wenn sich Migrantinnen für ihren ersten Besuch bei einem deutschen Arzt eine Begleitung durch eine Vertrauensperson wünschen würden.

Das Fremde vertraut machen

Wer aus einem weit entfernten Land nach Deutschland kommt, für den ist vieles fremd, und es gilt nicht nur sprachliche sondern auch kulturelle Barrieren zu überwinden: So gehe es etwa darum, Neuankömmlinge mit Kindern über das bayerische Schulsystem zu informieren oder ihnen zu zeigen, wo sie arbeitsrechtliche Beratung und Hilfe bei der Jobsuche bekommen können, erläuterte Kursleiterin Eva Slamena vom Beruflichen Fortbildungszentrum der Bayerischen Wirtschaft (bfz).

Die Teilnehmerinnen ihres letzten Kurses kamen aus vielen Ländern des Erdballs, etwa aus Südafrika, Kolumbien, Russland, der Türkei, Irland, Kasachstan, Weißrussland, Kuba und Polen. Neu in den Kreis der schon 61 seit dem Jahr 2011 ausgebildeten Integrationslotsen aufgenommen wurden nun Elif Karabag, Yamisela Gonzales-Gonzales, Günerhan Güler, Taranenko Snezhana, Natalia Otto, Claudia Archila, Nadja Heil, Natalia Yildirim, Kezban Karademiz, Jabulile Fazakas, Marcella Treanor und Elvira Riabowa.

Leckeres Buffet

Nach der Zeugnisübergabe stand als Höhepunkt ein interkulturelles Büfett mit Spezialitäten aus den Herkunftsländern der Teilnehmerinnen auf dem Programm. Hier gab es etwa Alfajores aus Südamerika, Malva-Pudding aus Südafrika, Börek aus der Türkei, Piroggi aus Russland und fränkischen Kartoffelsalat zu verkosten.