Ist das Kolpinghaus der richtige Ort für Forchheims Kultur?

11.2.2016, 08:00 Uhr
Ist das Kolpinghaus der richtige Ort für Forchheims Kultur?

© Archivfoto: Berny Meyer

Es gibt Stadtratssitzungen, die ufern aus. Jüngstes Beispiel: Die Debatte um den Königsstrand auf der Bastion (wir berichteten). 14 Redebeiträge hatte Oberbürgermeister Franz Stumpf sich während der Sitzung notiert. Manche Stadträte fassen sich ganz kurz, andere neigen eher zu wortreichen Beiträgen. Das nur als Hintergrund für die Frage von Uwe Kirschstein an Manfred Hümmer: „Wenn Sie Oberbürgermeister wären, führen Sie eine Begrenzung der Redezeit in den Stadtratssitzungen ein?“

Ist das Kolpinghaus der richtige Ort für Forchheims Kultur?

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Die Antwort von Manfred Hümmer: „Von den form- und fristgerecht zu stellenden Sachanträgen zu unterscheiden sind die „Anträge zur Geschäftsordnung.“ Dem Antragsteller kann es zum Beispiel darum gehen, die Rednerliste zu schließen, die Beratung zu beenden oder die Redezeit zu begrenzen. Die seit 1. Dezember 2014 gültige Geschäftsordnung der Stadt Forchheim sieht keine Begrenzung der Redezeit vor, aus meiner Sicht zu Recht. Gerade komplexe Sachverhalte bedingen eine vertiefende und qualitative Diskussion, die ihre Zeit braucht, unabhängig davon sollen Gruppierungen und Fraktionen angemessen zu Wort kommen. Anstatt eine starre Vorgabe der Redezeit einzuführen, plädiere ich dafür, einen Konsens darüber herbeizuführen, Wortbeiträge konkret auf den Gegenstand der Debatte zu beschränken und parteipolitisches Geplänkel außen vor zu lassen.“

Aus der Debatte um die Zukunft Forchheims nicht wegzudenken, ist der künftige Auftrittsort für die Kultur wenn die Jahn-Halle nicht mehr existiert. Jahre bevor Uwe Kirschstein die politische Bühne der Stadt betreten hat, hat sich die SPD für eine neue Stadthalle stark gemacht.

Manfred Hümmer will nun wissen: „2008 forderte die SPD Forchheim den Bau einer modernen Stadthalle am alten Hallenbadgelände. Unabhängig von der Standortfrage wurde eine Kapazität von maximal 600 Sitzplätzen als völlig ausreichend erachtet. 2013 wiederholte die SPD mit Ihnen als OB-Kandidat ihre Forderung nach einem modernen Neubau, wobei Sie selbst einer Sanierung/Umfunktionierung des Kolpinghauses zur Stadthalle eine Absage erteilten. Auch einen Facebook-Eintrag, in dem es um eine schlecht besuchte öffentliche Veranstaltung im Kolpinghaus ging, kommentierten Sie sinngemäß so, dass das auf den für größere Veranstaltungen ungeeigneten Standort selbst zurückzuführen sei. Nun plädieren Sie für eine Stadthalle mit bis zu 800 Sitzplätzen genau an diesem Standort. Wie begründen Sie den Sinneswandel?“

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Die Antwort von Uwe Kirschstein: „Ich muss Sie hier korrigieren, da haben Sie falsch recherchiert: Ich habe in der letzten Abstimmung dazu im Stadtrat am 30. Juli 2015 gegen die Umfunktionierung des Kolpinghauses in eine Stadthalle gestimmt. Ich werde aber gerne meine Vorstellung einer Stadt- und Kulturhalle darlegen.

Alle Beteiligten müssen an einen Tisch. Wir benutzen den „Runden Tisch Kultur“ als Feigenblatt für eine durchzusetzende Lösung. Die beim Runden Tisch klar definierten Anforderungen an eine künftige Kulturhalle werden gar nicht mehr aufgegriffen. Warum?

Ich möchte einen Machbarkeitswettbewerb und eine Anforderungsanalyse. Und ich möchte ein professionelles Marketing im größeren Rahmen, nicht nur für die Kulturhalle, sondern für die ganze Stadt inklusive Veranstaltungen und Tourismus. Das muss Hand in Hand gehen. Professionell. Ausgewogen. Gemeinsam.“

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