Jakob Berner reist mit dem Knabenchor bis nach China

11.10.2018, 16:54 Uhr
Der Windsbacher Knabenchor.

© Mila Pavan Der Windsbacher Knabenchor.

Jakob, wer ist damals auf die Idee gekommen, dass Du zu den "Windsbachern" gehst?

Jakob Berner: Die Initiative ging von meiner Mutter aus, die einen Internatsbesuch als Alternative zur herkömmlichen Schule ins Gespräch brachte. Mein Bruder ergänzte den Vorschlag, dass wenn schon Internat, dann nur die "Windsbacher" in Frage kämen. Beim Tag der offenen Tür in Windsbach durfte ich vorsingen und wurde für geeignet befunden. Und nach einem Kennenlern-Wochenende war ich dann auch schon dabei.

Ihr seid ja nur jedes zweites oder drittes Wochenende zu Hause. Hattes Du zu Beginn nicht schreckliches Heimweh?

Jakob Berner: Die ersten Wochen nicht, aber dann stellte sich doch das Heimweh ein. Aber nach etwa einem Jahr hat man sich an den Rhythmus gewöhnt. Die neuen Freunde helfen einem auch darüber hinweg.

Ihr singt für einen Knabenchor auf einem sehr hohen Niveau. Wieviele Stunden singt und probt Ihr täglich?

Jakob Berner: Wir proben eineinhalb Stunden am Tag. Hinzukommt dann auch noch Stimmbildung.

Das Hauptaugenmerk liegt auf der Musik und dem Singen. Ihr macht aber so "ganz nebenbei" auch das Abitur und müsst hierfür sicherlich genau soviel Zeit aufbringen, wie andere Schüler. Habt Ihr überhaupt noch Freizeit?

Jakob Berner reist mit dem Knabenchor bis nach China

© F: Buchner

Jakob Berner: Ja, manchmal ist es schon schwer, die schulischen Anforderungen zu meistern. Die Lehrer können ja auch nicht immer auf alle Auftritte Rücksicht nehmen. Aber wir haben täglich auch Zeiten, in denen wir unseren Hobbies nachgehen können. Wir haben ein sehr schönes Gelände, wo wir auch Fußball oder Volleyball spielen können.

In welcher Stimme singst Du aktuell?

Jakob Berner: Ich singe aktuell im "Alt". Der Stimmbruch bahnt sich aber zur Zeit bei mir an. Die Sänger, die in den Stimmbruch kommen, müssen dann in den sogenannten "Mutantenstadel". Dort erhalten die Sänger dann spezielle Stimmbildung und Gesangunterrricht, um später zu den Männerstimmen wechseln zu können.

Die Windsbacher sind mittlerweile in der ganzen Welt bekannt. Auf welchen Chorreisen warst Du schon dabei?

Jakob Berner: Ich war schon bei der Chorreise in China und auch in Spanien dabei. Die Chorreisen sind immer etwas ganz Besonderes und man erlebt sehr viele neue Eindrücke auf diesen Reisen.

Wieviele Schüler seid ihr in Windsbach und singen da auch alle im Chor mit?

Jakob Berner: Soweit ich weiß, sind es 128 Schüler. Und bis auf ein paar wenige Ausnahmen singen auch alle im Chor. Herr Lehmann wechselt allerdings bei den einzelnen Konzerten vor allem bei den noch unerfahrenen Sängern durch, so dass wir bei den Auftritten meist zwischen 60 und 70 Sänger sind.

Martin Lehmann hat für Außenstehende ein sehr ungewöhnliches Dirigat. Wie könnt Ihr Chorsänger Euch darauf so gut einstellen?

Jakob Berner: Herr Lehmann ist mit seinem Dirigat dem Chor immer ein bisschen "voraus", so dass wir immer wissen, wie die nächste Passage angegangen werden muss. Außerdem hat er auch noch ein paar Zeichen, auf die wir sofort reagieren können. Als ganz junger Chorsänger muss man sich sicherlich zunächst daran gewöhnen. Aber nach einiger Zeit geht es einem in Fleisch und Blut über.

Was singst Du denn am liebsten? Sind es eher die geistlichen Gesänge, Volkslieder oder modernes Liedgut?

Jakob Berner: Ich singe am liebsten die großen Werke! Zur Zeit üben wir den "Messiah". Aber auch das Weihnachtsoratorium von Bach singe ich sehr gerne. Und die Volkslieder finde ich auch toll.

Konzertbeginn in der Marienkirche der Gebetsstätte Heroldsbach um 17 Uhr. Konzertkarten zwischen 15 und 30 Euro, online unter www.eintracht-thurn.de und telefonisch unter (09190) 757 erhältlich. Tageskasse ist ab 15 Uhr geöffnet.

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