Jan Burdinski bläst zum Gegenangriff auf Hollfelder Stadtrat

8.6.2016, 09:00 Uhr
Jan Burdinski bläst zum Gegenangriff auf Hollfelder Stadtrat

© Foto: Richard Reinl

Allen voran der Kulturbeauftragte der Stadt Hollfeld, Michael Staudt, hatte verärgert auf die Umzugspläne reagiert. Staudt, selbst Mitglied des erweiterten Vorstandes des Theatersommers, nannte den Theatersommer „undankbar" und sagte, dass die Bühne ihrem eigenen moralischen Anspruch nicht gerecht werde. Schließlich hätten die Hollfelder Bürger die Bühne über Steuermittel mitfinanziert.

Intendant Burdinski nennt das Stimmungsmache gegen den Theatersommer. An Staudts Adresse sagt er: „Sich als Moralapostel aufzuspielen, wenn es um betriebsbedingte sinnvolle Lösungen geht, ist  geradezu lächerlich.“ Zumal Staudt als Mitglied des erweiterten Vorstandes von den Dauernöten gewusst habe.

Anders als dargestellt, habe die Stadt Hollfeld nur mit Hilfe des Theatersommers hohe Zuschüsse für die Sanierung der einsturzgefährdeten Gangolfkirche erhalten — indem sich der Theatersommer auf Jahre verpflichtete, Gangolf als Spielstätte zu nutzen. Trotzdem verfüge der Theatersommer noch immer nicht über eigene Proberäume. „Noch heute müssen wir immer wieder Ersatzräume suchen, wenn der Kulturraum St. Gangolf durch Veranstaltungen der Gemeinde blockiert ist“, sagt Burdinski.

Auch Hollfelder Stadträte hatten den Theatersommer für seine Umzugspläne kritisiert. Dazu sagt Burdinski: „Auch die Stadträte Hollfelds sollten einmal darüber nachdenken, was wir uns in all den Jahren zugemutet haben“, sagt Burdinski. Seit über 20 Jahren könne man den Spielbetrieb nur durch eine hohe Improvisationskunst aufrecht erhalten. Kostüme, Technik und Möbel lägen kilometerweit voneinander entfernt im Landkreis verstreut. „Dafür zahlen wir regelmäßig eine Mietsumme, die unseren Etat viel zu sehr belastet“, sagt Burdinski. Knapp 2000 Euro muss der Theatersommer an Miete für die Räume in St. Gangolf, Wiesentfels, Greifenstein, Plankenfels und Oberaufseß bezahlen. Für das Büro im maroden Hollfelder Alten Rathaus zahlt der Theatersommer aber keine Miete, gibt Burdinski zu.

Keine Hallennutzung

Räume in der Stadthalle, wie von Stadtrat Manfred Neumeister behauptet, habe der Theatersommer nie genutzt. Das bestätigt auch Christof Herold, der die Stadthalle seit 33 Jahren pachtet.

Burdinski wirbt daher um Verständnis für den Umzug nach Forchheim. Ziel sei es, alle Abteilungen unter einem Dach zu versammeln. In Forchheim scheint das jetzt möglich.

Jan Burdinski versichert, dass das geplante Theaterspektakel zur 1000-Jahr-Feier Hollfelds im nächsten Jahr, trotz des Streits nicht in Gefahr ist.

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