Kaminkehrer im Landkreis Forchheim haben viel zu tun

23.1.2018, 08:00 Uhr
Kaminkehrer im Landkreis Forchheim haben viel zu tun

© Roland Huber

Herr Herbst, hat der Wettbewerb beziehungsweise der Konkurrenzkampf seit der EU-Regelung von 2012 angezogen?

Richard Herbst: Das Problem beim Thema Konkurrenzkampf ist: Voraussetzung dafür wäre, dass das Angebot höher als die Nachfrage ist. Doch ist bei uns Schornsteinfegern momentan nicht so, im Gegenteil: Wir sind schon froh, wenn wir die Arbeit schaffen, die wir schaffen müssen. Allein ich bin mit meiner Firma für rund 1800 Haushalte in der Fränkischen Schweiz verantwortlich. Mit 30 Prozent mehr Personal wäre es vielleicht anders. Aber die haben wir nicht und wir sind bis obenhin voll mit Arbeit. Für Konkurrenzkampf keine Zeit sozusagen (lacht).

Woran liegt das?

Richard Herbst: Wir haben im Handwerk alle das gleiche Problem: Die Arbeit wird nicht weniger und der Nachwuchs wird nicht mehr. Auch die gesetzlichen Vorgaben, beispielsweise beim Thema Klimaschutz, sorgen für höheren Arbeitsaufwand, dazu kommt die Unterlagenführung, der bürokratische Aufwand und so weiter.

Haben seit 2012 viele ihrer Kunden gewechselt – zu einem billigeren Anbieter?

Richard Herbst: Durch die Öffnung des Monopols hat sich für uns nicht viel geändert: Die meisten unserer Kunden bleiben nach wie vor ihrem traditionellen Kaminkehrer treu. Das hat nicht nur was mit Vertrauen zu tun. Es ist auch einfach sehr schwierig, einen anderen Schornsteinfeger zu kriegen. So richtig mit dem Wettbewerb läuft es also nicht, weil wir, wie gesagt, einfach viel zu wenige sind.

Interview: Philipp Rothenbacher

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