Ideale Bedingungen für Trial-Elite in der Fränkischen

31.8.2015, 18:45 Uhr

Nach Lust und Laune geknattert werden durfte nur zwischen den 15 Sektionen, die die Streckenbauer um Werner Drummer an den beiden Wettkampftagen absteckten. Die entscheidende Kunst war es, mit so wenig Fehlerpunkten wie möglich aus den anspruchsvollen Prüfungen zu gehen. Die Hindernisse mussten in einer vorgegebenen Zeit ohne Rückwärtsrollen, Absteigen oder Anschubhilfe überwunden werden. Die eigene Spur zu kreuzen, war auch verboten.

130 Starter am Samstag, noch 116 am Sonntag, gerieten bei hochsommerlichen Temperaturen nach über sechs Stunden an ihre körperlichen und psychischen Grenzen. Frustriert schmiss der eine oder andere Teilnehmer seine Spezialmaschine auf den Waldboden, andere verirrten sich bei einem Manöver zwischen den vom Regen des Freitags glitschigen Steinen. Die medizinischen Kräfte hatten es aber hauptsächlich mit leichten Blessuren und Prellungen zu tun. Ein besonderes Publikumsspektakel boten die Betonröhren, Platten und Steinblöcke, die es im Pausenhof der Wüstensteiner Schule, wo auch das Fahrerlager untergebracht war, zu bezwingen galt.

Lob bekamen die Veranstalter vom MSC Fränkische Schweiz, die bei der Bewirtung von der Freiwilligen Feuerwehr Wüstenstein unterstützt wurden, nicht nur von den begeisterten Teilnehmern. Petra Hartauer, Pflichtkommissarin des DMSB (Dachverband für den Automobil- und Motorrad-Sport), empfahl eine Bewerbung für die Austragung einer Europameisterschaft.

Bei zwei ungefährdeten Siegen von Franzi Kadlec (Reichersbeuern) in der Königsklasse, der mit seinen 18 Jahren in einer eigenen Welt fährt und nur sechs Maluspunkte verbuchen musste, machte vor allem Lokalmatador Wolfgang Guttenberger. Der Neunkirchener leistete sich in der Spur der Senioren 41 beziehungsweise 26 Zähler, belegte damit allerdings die Ränge 1 und 2. Im Deutschen Trial Pokal, der drittstärksten Liga unter den sechs Schwierigkeitsgraden, zeigten Mathias Delatron aus Lonnerstadt mit einem fünften und einem elften, Stefan Grau aus Langensendelbach mit einem zehnten und Oliver Dummert aus Gräfenberg mit einem weiteren zehnten Platz ihr Geschick. Bei den Frauen landete erwartungsgemäß Theresa Bäuml (Winningen) mit 46 und 22 Fehlerpunkten zweimal ganz oben auf dem Siegertreppchen und sicherte sich je 20 Zähler für die Meisterschafts-Gesamtwertung. Für die zweite Saisonhälfte zieht der Tross fürs erste weiter nach Suhl und Osnabrück. Ein Wiedersehen mit der Fränkischen Schweiz scheint indes gewiss.

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